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Weltreise

3 Wochen mit dem Roller durch Bali

Ich hatte mir ja vorgenommen die künftigen Blogeinträge kürzer zu fassen, weil es einfach zu lange dauert sie zu schreiben. Leider muss ich feststellen, dass das Vorbereiten schon eine lange Zeit in Anspruch nimmt. Das liegt auch daran, dass Bali schon so lange in der Vergangenheit liegt und ich alles aus meinem Tagebuch extrahieren muss. Mir fällt es schwer kurz und bündig zu schreiben. Würde ich den Tagesablauf zu Hause für einen Monat beschreiben, so würde ich nur wenige Seiten brauchen. Passiert ja eh immer das gleiche. Hier ist es anders. Am Ende ist es mir wieder nicht gelungen mich kurz zu fassen. Verdammt nochmal…

Freitag der 13. Ich bin nicht abergläubisch und daher hat das Datum für mich keine Bedeutung. Das wollte ich nur mal klar stellen. Bali ist so ganz anders. Südostasien ist so ganz anders. Das sollte ich schon direkt nach der Landung des Flugzeugs feststellen. Visa on Arrival ging flott, für 25 USD. Danach beim Ausgang erst mal die restlichen AUD wechseln. Hier gibt es die Indonesische Rupiah. 15.000 IDR entspricht etwa 1 Euro. So schnell ist man also Millionär 😀 Am Ausgang dann die Taximafia. Das sollte überall in SOA ähnlich sein. Kaum aus dem Flughafengebäude, umzingeln einen zig Taxifahrer. Ich wusste, dass mich ein Taxi zu meinem Guesthouse 100.000 IDR kosten sollte. Die Taxifahrer wollten 200.000 IDR. Sie waren so nervig. Sind mir sogar zur Toilette gefolgt. Am Ende hatte ich einen Motorradfahrer auf 100.000 IDR runtergehandelt. Später lernte ich dann, dass man einfach das Flughafengelände verlassen muss und auf der Straße eine Bluebird Taxi anhalten kann. Die Fahren mit Taximeter und bescheißen einen in der Regel nicht. Dennoch besser das GPS anmachen und schauen, dass das Taxi keinen Umweg fährt. Ich folgte dem Motorradfahrer zum Parkplatz. Dort standen hunderte von Motorrädern. Es dauerte dann auch einige Zeit bis wir aus dem Labyrinth der Motorräder entkamen. Heute sollte ich die Grundlagen des Motorrad fahrens auf Bali lernen. Die Hupe wird fast permanent benutzt. Hupt jemand, so will er damit sagen: “Hey, ich bin hier, hinter dir oder neben dir”. Jeder achtet darauf, niemandem drauf zu fahren. Was hinter einem passiert ist den meisten egal. Daher ist die Hupe auch so wichtig. Ist kein Platz auf der Straße so wird der Bürgersteig zur weiteren Fahrbahn für Motorräder gemacht. Fußgänger müssen ausweichen. Die wichtigste Regel. Immer dem Verkehrsfluss folgen. Das heißt manchmal auch bei Rot zu fahren. Daher: Vertraue keiner grünen Ampel. Immer davon ausgehen, dass jemand bei rot fährt. Also an Kreuzungen langsam fahren und im Zweifelsfall hupen. Geisterfahrer sind häufig. Sie wechseln auf die andere Fahrbahn um abzubiegen oder nutzen sie zum Beschleunigen um dann auf die richtige Seite zu wechseln. Das hört sich alles recht krass an. Ist es auch. Allerdings ist es in ländlichen Gegenden und bei wenig Verkehr recht entspannend zu fahren. Abends muss man natürlich auf betrunkene Fahrer aufpassen. Bei viel Verkehr wird es stressig. Aber dann fahren auch alle recht langsam. Generell passt jeder auf den anderen auf. Dennoch ist es im Süden Balis ziemlich gefährlich Motorrad zu fahren. Auf der anderen Seite macht es sehr viel Spaß. Jedenfall war es eine lehrreiche Fahrt über 10 Kilometer. Wir haben uns zwischen Autos durchgeschlängelt, sind auf Bürgersteigen gefahren, der Fahrer hat viel gehupt, die Überholmanöver waren waghalsig und am Ende waren wir viel schneller am Ziel als jedes Taxi. Nicht, dass das für mich wichtig gewesen wäre. Ich fühlte mich sicher. Der Motorradfahrer wusste was er tat. Unglaublich, der Typ wollte tatsächlich noch mehr Geld. Dabei waren 100.000 IDR schon sehr fürstlich. Ich gab ihm natürlich nicht noch mehr. Da war ich nun in Changuu. Das Guesthouse hieß Surfers Dorm Hostel. Den Tip hatte ich im Hostel in Darwin bekommen. Canguu ist nordwestlich von Kuta, dem Ballermann für Australier auf Bali. In Canguu geht es sehr viel ruhiger zu. Das Hostel war fast eine kleine Villa. Es gab 7 große Betten. Ein Bett ist dreistöckig. Eine große Wohnküche, ein kleiner Pool und eine Dachterasse. Recht nett. Nachdem mich der Nachtwächter rein gelassen hatte, ging ich gleich ins Bett.

Auf Bali (14.09.) braucht man einen Roller. Alles ist sehr weitläufig. Gut, dass das so einfach geht. Die Managerin des Hostels lies mir gleich einen Roller bringen. Kostet 50.000 IDR pro Tag. Tage sind hier 24 Stunden. Heißt z.B. von 11 Uhr bis 11 Uhr am nächsten Tag. Ich hatte keine Ahnung von Bali. Ich hatte noch nicht mal einen Reiseführer. Nur ein paar Reiseführer als PDF auf meinem Handy. Da ich mit der einheimischen Küche noch nicht vertraut war, gab es zum Frühstück Müsli mit Obst und Joghurt im Cafe Changuu. War etwas gehoben aber mit schöner Aussicht auf ein satt grünes Reisfeld. Dann ging es erst mal zum Strand. Der Sand ist hier schwarz und die Wellen gut 🙂 Ich hatte mich gleich in die Szenerie verliebt. Die Sicht war etwas durch Wasserpartikel oder Sand getrübt. Im Wasser waren ein paar Surfer. Der Anblick war einfach traumhaft. Irgendwie war ich immer noch nicht angekommen. Aus Zufall bin ich zu einer Sushi Bar gegangen und aß, wer hätte es erwartet, Suhshi. Eigentlich wollte ich zum Restaurant Indotopia, das mir von Tobias empfohlen wurde. Ich hatte es aber nicht gefunden. Tobias hatte ich im Hostel kennen gelernt. Nachmittags musste ich dann einfach auf dem traumhaften Strand laufen. Am Strand wurden Maiskolben und junge Kokosnüsse verkauft. Kinder ließen Drachen steigen. Das ist hier anscheinend sehr beliebt. Es gibt sogar ein Drachenfest. Dort lassen unterschiedliche Dörfer riesige Drachen steigen. Da ich Richtung Kuta lief, gab es am Strand immer mehr Leute und Bars. Dennoch einfach traumhaft. Als Belohnung für die Anstrengung ging es abends doch noch mit Tobias zum Restaurant Indotopia. Das Essen, das in einer offnen Küche zubereitet wird, ist sehr gut und die Preise sind fair. Heute waren 3 Schweden im Hostel angekommen. Später sollten es noch mehr werden, die das ganze Hostel in Beschlag nehmen würden. Es war eine Gruppe, die surften und Skateboard fuhren. Sie waren sehr stereotypisch. Ich konnte sie nicht wirklich leiden.

Wer hätte es gedacht. Es gibt auch Tage (15.09.), die ich bisher an einer Hand abzählen kann, an denen es regnet. Heute war ein solcher Tag. Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Tobias ging es zur Massage. Die hatte nur 50.000 IDR gekostet und ging 1 Stunde lang. Der medizinische Effekt ist wohl gleich null. Dennoch die meiste Zeit ist sie sehr angenehm 😀 Dann ging es auf den Roller und wir erkundeten die Gegend. Am Strand gab es dann als Belohnung für die Strapazen eine junge Kokosnuss und Maiskolben. Die Schweden wurden immer mehr. Da ich mir keine neue Bleibe suchen wollte, schlief ich auf der harten Holzbank im Wohnzimmer. Ging ganz gut. War es ja schon vom Outback gewohnt auf harter Unterlage zu schlafen. Günstig war es auch mit 50.000 IDR.

Mir war von Anfang an klar, dass ich länger als einen Monat in Indonesien bleiben wollte. Hatte keine Lust dauernd im Stress zu sein, weil das Visum nur einen Monat geht. Gedacht, gemacht (16.09.). Auf zur Immigration am Flughafen. Irgendwie war sie dort aber nicht zu finden. Die Air Force sagte mir dass, dass die Immigration etwas nach norden an die Sunset Road umgezogen war. Bis ich dann dort war, war es leider zu spät. Kurz nach 12 Uhr wurden die Schalter geschlossen. Ich hatte heute schon überall nach SIM Cards geschaut. Meistens in kleinen Supermärkten wie 7eleven. Dort hatten sie leider keine passenden oder sie schienen zu teuer. In der Kuta Shopping Mall wurde ich dann fündig. In einem Laden im Obergeschoss kaufte ich eine SIM mit 3,5 Gig Datenvolumen plus 50.000 Telefonguthaben. Insgesamt 203.000 IDR. Ich sagte ja, dass Rolle fahren, besonders auf den strak befahrenen Straßen, gefählich ist. Heute bin ich gleich zwei Mal in eine gefährliche Situation geraten. War aber nochmal gut gegangen. Das nervige auf Bali und Lombok ist, dass die Lokals fast überall Parkgebühren verlangen. Das sind meistens 2000 und machmal 5000 oder gar 10.000 IDR. Das ist schon ziemlich nervig. Money, Money, Money!
Heute war es soweit. Ich sollte das erste mal auf einem Surftbrett stehen. Aber nicht ohne Anleitung. Ich hatte mir für 2 Stunden einen Surflehrer gegönnt. Anfangs wurde ich erst mal ausgelacht. Hatte mir zu Hause eine boarder shorts gekauft. Die hatten die Lokals als Hose fürs Office abgestempelt. Ok, wieder was gelernt. Auf in die geliehene Hose und das geliehene UV-Shirt. Anfangs zeigte mir der Surflehrer wie man auf dem Surfboard paddelt und aufsteht – an Land. Dann ging es gleich ins Wasser. Die Wellen waren heute nicht so hoch – gut so. Während der 2 Stunden bin ich zu 90 Prozent gepaddelt. Das sagt einem vorher niemand. Aber Surfen besteht größtenteils aus paddeln. Hat man mal eine Welle erwischt, ist das Vergnügen nur von kurzer Dauer. Ein paar Sekunden auf dem Board und dann wieder ein paar Minuten rauspaddeln zu den Wellen. Normalerweise kann man eine Liegestütze auf dem Board machen, wenn man gegen eine niedrige Welle schwimmt. Dann rauscht sie unter einem durch. Wenn die zu hoch sind, muss man bei einem Anfängerboard (Longboard) eine Eskimorolle machen. Die hatte ich die ersten paar Mal falsch gemacht. Erst einige Tage später sollte ich lernen wie sie richtig geht. War ein Versäumnis meines Surflehrers. Aber wie gesagt, heute waren die Wellen nicht so hoch. Die meiste Zeit der Surfstunde bestand also darin zu paddeln. Dann brachte mich der Surflehrer immer in die richtige Position und schob mich an, falls eine gute Welle kam. Learning by doing. Erstaunlicherweise konnte ich ein paar Mal auf dem Board stehen. Zugegeben, anfangs benutzt man zum Lernen ein großes, langes Board, das sehr gut schwimmt und auf dem man leicht stehen kann. Dennoch, ich war zufrieden. Nach 30 Minuten spürte ich schon meine Arme. Die restliche Zeit war sehr anstregend und ich war froh als die zwei Stunden vorbei waren. Surfen ist anfangs kein dankbarer Sport. Wie gesagt, man paddelt die meiste Zeit und wenn man eine Welle erwischt, liegt man häufig gleich wieder im Wasser. Ist man zu weit vorne auf dem Board sticht man in die Welle ein und schluckt nachfolgend ordentlich Salzwasser. Sitz man zu weit hinten auf dem Board, ist man meistens zu langsam und die Welle überholt einen. Allgemein kann man sagen, dass Surfen sehr gut ist um fitt zu werden – es ist verdammt anstrengend. Allerding, falls man eine Welle reitet, ist das Gefühl unbeschreiblich 🙂 Nach der Surfstunde hatte ich dann schon meine ersten Verschleisserscheinungen. Meine Füße waren aufgerieben und meine Arme waren sehr sehr schwer. Was macht man mit einem verschlissenen Körper? Richtig, Massage. Und danach schön abendessen. Es könnte schlimmer sein 😀

Heute (17.09.) bin ich frühzeitig zur Immigration. Ich hatte das Formular, dass ich gestern mitnahm, schon ausgefüllt. Leider mit blauem Kugelschreiber. Vor Ort durfte ich es dann nochmal in schwarzer Tinte ausfüllen – toll. Wer hätte es gedacht. Da bin ich auf Bali in der Immigration und sehe Martin und Brazilia, die ich in Australien durch Julien kennengelernt hatte. Was für ein Zufall. Unterlagen abgegeben. In 3 Tagen dürfen wir nochmal antanzen. In der Nähe sind einige Surfer Outlets. Dort kaufte ich erst mal eine richtige Boardshorts für umgerechnet 10 Euro. Mittagessen beim Lieblingsrestaurant Indotopia. Haarschnitt für 3 Euro. Eine Stunde am Strand laufen. Abends gemeinsames Abendessen mit Tobias. War in einem kleinen Warung. Es gab Nasi Campur. Das ist in Indonesien sozusagen ein Nationalgericht und außerdem sehr leicht zu bestellen. In der Auslage stehen einige Teller mit unterschiedlichen Curries. Zum Bestellen zeigt man auf die Curries, die man haben möchte und bekommt automatisch dazu Reis. Günstig ist es zumeist auch. Einen kapitalen Fehler machte ich. Ich trank eine Erdbeer Fanta oder sowas in der Art. Nach zwei Schlucken konnte ich nicht weiter trinken. Die Leute hier haben einen sehr seltsamen Geschmack. Ich fand den Geschmack zumindest zum Kot***. Normalerweise sind wir in der Gegend immer mit dem Motorrad entlang gedüst. Nach dem Essen sind wir aber mal zu Fuß rumgegangen. Erstaunlich wieviele Warungs es gibt. Ein Warung ist ein Familien betriebenes Restaurant oder Essensstand. Die Häuser sahen auch nicht schlecht aus. Anscheinend geht es den Balinesen nicht schlecht .Die Einnahmen durch den Tourismus sind wahrscheinlich gigantisch. Die Schweden waren heute vollständig. Ein paar von ihnen hatten heute in Kuta Surfboards gekauft. Als wir zurück kamen waren sie gerade dabei das Wax auf den Boards zu erneuern oder das erste Wax aufzutragen. Einer von ihnen reparierte sein Surfboard mit einer speziellen Paste. Ich kam mir vor wie in einem Surffilm mit überzeichneten Charakteren.

Ich hatte Blut geleckt (18.09.) und nachdem die anfänglichen Schmerzen abklangen, konnte ich wieder Surfen gehen. Tobias kam mit. Heute waren die Wellen recht hoch. Ich konnte die Eskimorolle noch nicht. Daher rissen mir die Wellen häufig das Board aus der Hand. Es machte keinen Spaß in den großen Wellen. Während ich auf die richtige Welle wartete, kamen immer wieder mehrere hohe Wellen hintereinander, die ich über mich ergehen ließ. Hab viel Wasser geschluckt. Ich hatte zu viel Respekt, das hatte den Spaß etwas genommen. Jedenfalls hatte ich heute keine Welle richtig erwischt. Nach 1,5 Stunden musste ich aufhören. Meine Füße waren wund gerieben.
Nachmittags ging es dann vermeintlich mit dem Motorrad zusammen zumTanah Lot Tempel. Ein paar Tage später stellte ich fest, dass es ein anderer, kleinerer Tempel war. Auf dem Weg sah ich dann das erste Mal viele der berümten, grünen, balinesischen Reisfelder. Ein toller Anblick, diese satt grüne Farbe und die sauber angelegten Felder. Beim Durchfahren eines Dorfes konnten wir auch die Vorbereitungen eines Tempelfestes bestaunen. Der Tempelschmuck war sehr sehr schön anzusehen. Ihr dürft raten wo es zum Abendessen hin ging. Genau Indotopia. Danach, ihr dürft nochmal raten, genau, wieder eine Massage. Allerding vorerst die letzte Massage. Als ich in die Massagekabine kam, bereits die erste komische Bemerkung. Ich sollte meine Unterhose anlassen. Natürlich, war bisher immer so. Außerdem sind wir in Changuu und nicht in Kuta. Massage mit Happy End würde wohl mehr als 50.000 IDR kosten. Anyway, die Masseurin war heute nicht gut drauf. Die Massage war sehr schlecht und ich fühlte mich nicht wohl.

Leider flog Tobias heute (19.09.) heim. Ich bin erst mal alleine rumgereist bis ich später dann in Ubud Alvaro als neuen Travelmate hatte. Was hat Bali alles an Produkten in den Shoppingmalls. Nachdem ich ja jetzt schon über 8 Monate (starker Verzug beim Scheiben des Blogs) unterwegs bin, kann ich sagen, dass mich Märkte am meisten interessieren. Dennoch, es ist auch sehr interessant in die Einkaufshäuser unterschiedlicher Länder zu gehen um zu sehen welche Produkt verkauft werden. Auf zur Mall Bali Galleria. Ich wollte Sportstape kaufen. Beim Surfen reibe ich mir andauernd die Füße auf. Um das zu verhindern klebe ich Sportstape drauf. Das ging aber allmählich zur Neige. Lange Rede kurzer Sinn. Ich habe kein Sportstape auf Bali gefunden und auch in den anderen Ländern nicht. Nur Verbandspflaster, das aber nicht so gut klebt. Nachdem ich keinen Bookexchange gesehen hatte und ich keinen Reiseführer über Indonsien hatte, kaufte ich einen neuen Reiseführer über Bali und Lombok. Weiter ging es ins berümt berüchtigte Kuta. Wenn ihr nicht Party machen möchtet, vermeidet einfach reinzufahren. Ich verpasst nichts. Nichts außer die ganzen Straßenhändler. Hier wird einem alles angeboten. Massage mit/ohne Happy Ending, Transport, Marihuana, Magic Mushrooms, etc. Ich reise ja mit Handgepäck. Ein Nachteil: Man kann keine Messer mitnehmen. Ich machte den Fehler einen Straßenhändler zu fragen. Die Messer die er hatte waren schlecht oder zu groß. Er wollte ein anderes Messer besorgen und mich nicht gehen lassen. Nach 5 Minuten dann auch kein besseres Messer. Mit Mühe konnte ich mich losreißen. Die Märkte in Kuta sind auch schlimm. Auf dem einen wurden T-Shirts und andere Kleider verkauft. Ihr werdet von fast jedem Händler angesprochen. Naja, zumindest kann ich jetzt auch mitreden. Ein Grund für den Kuta Besuch war, einen Roller für eine lange Zeit zu mieten. Kuta liegt strategisch gut. Nach Ende der Miete würde ich leicht weiterreisen können. Warum auf Bali bleiben? Ich denke ich wollte es etwas ruhiger angehen lassen, nachdem ich in Australien so viel unterwegs war. Auf lange Busfahrten hatte ich erst mal keine Lust. Ein Roller bietet extrem viel Flexibilität. Man kann fast überall damit hin. Ich dachte mir 3 Wochen mit dem Roller unterwegs zu sein, könnte recht interessant werden. Bei einem Händler konnte ich einen Tagespreis von 35.000 IDR bei 21 Tagen Mietzeit raushandeln. Ich machte ihm noch klar, dass ich ein großes Helmfach möchte. Darin könnte ich alle schweren Sachen verstauen und wäre mit einem leichten Rucksack auf dem Rücken unterwegs. Morgen würde ich den Roller abholen. Zum Sonnenuntergang war ich am Strand, der beste Platz.

Nachdem ich jetzt (20.09.) ein paar Tage auf der harten Bank geschlafen hatte und mir die Schweden auf die Nerven gingen, fuhr ich mit dem Taxi nach Kuta. Merkt euch: Bluebird Taxi. Der Roller war recht gut. Wie gefordert mit großem Helmfach, 125 ccm oder mehr und recht neu. Damit ging es dann erst mal zur Immigration. Endlich würde ich meinen Pass abholen können, oder auch nicht. Heute durften wir nur bezahlen und in 4 Tagen nochmal kommen zum Abholen. Scheiß korruptes Land. Diese lange Prozedur ist nur dazu da um die Reisebüros mit ihren Visaservices zu unterstützen. Naja, ich hatte Zeit. Martin und Brazilia waren auch da. Ich bin ihnen zur Südhalbinsel gefolgt. Martin meinte, dass an seinem Surferstrand schöne Unterkünfte sind. Die Straße zum Strand ging durch ein Resortkomplex. Erste Regel: Nicht anhalten, falls jemand einen stoppen möchte. Ein paar Kilometer ging es durch das Resort. Die Straße ist extrem gut und unbefahren. Das letzte Stück geht es über einen schlechten Feldweg. Insgesamt aber viel schneller als über die offizielle Straße. Da waren wir nun am Balangan Beach. Der Strand und die Klippen waren sehr schön anzusehen. Am Strand standen einige Bambushäuser. Alles Homestays. Familien vermieten ihre Räume und haben jeweils auch ein Restaurant. Ich wollte vorerst 4 Tage bleiben und zahlte 70.000 IDR je Nacht. Der Raum war klein, das Bett war groß. Das Gemeinschaftsbad hatte eine kalte Dusche und eine Schöpfkelle zum Spülen der Toilette. Das ganze direkt auf dem Strand. Perfekt. Jetzt war erst mal relaxen angesagt. Nasi Goreng und eine junge Kokosnuss. Nasi Goreng heißt auf Bahasal Indonesia gebratener Reis. In der Regel bekommt man, wer hätte es gedacht, gebratenen Reis mit einem Hauch von Gemüse und oben drauf ein Ei. Nichts besonderes aber gut und günstig. Ich blätterte auch im Reiseführer rum. Geht es euch auch so? Wenn ich im Reiseführer lese bekomme ich nie ein Gefühl für einen Ort. Details vergesse ich sowieso sofort und am Ende bin ich nicht viel schlauer als vorher. Naja, abends ging es zur gemieteten Villa von Martin und Brazilia. Dort hatte ich das erste Mal in meinem Leben Jackfruit gegessen. Himmlisch. Ich liebe diese Frucht. Spät abends war die Schranke zum Resort unten. Man konnte noch über die Hauptstraße auf das Resort und nicht von der daneben liegenden Wohnsiedlung in der sich die Villa befindet. War etwas komisch am Wachpersonal vorbeizufahren. Am Ende der Straße und anfang der Feldweges war ein Tor geschlossen. Gut, dass es nicht abgeschlossen war. Der Strand war fast komplett überflutet. Es war high tide. Die Familie meines Homestays schlief schon und sie hatten die Jalousien runter gemacht. Sie schliefen im Gang auf dünnen Matrazen. Ich schlief in ihrem Schlafzimmer. Komisches Gefühl. Auf der anderen Seite ist es gutes Geld.

Seltsam ich aß ein Surfers Breakfast, war aber nicht surfen (21.09.). Die Wellen hier werden durch ein Riff gebrochen und sind ziemlich hoch. Also nichts für Anfänger wie mich. Bei low tide kann das Surfen ziemlich gefährlich werden. Dann surft man im Zweifelsfall auf einer Wasseroberfläche die vllt. 10 cm über dem Riff ist. Fällt man kann das fatal sein. Die Welle hinter dir knallt dann schön auf dich und presst und schiebt dich ordentlich aufs und übers Riff. Ein paar Tage später hatte ich jemanden getroffen, dessen Rück ziemlich böse aussah. Ihm war das passiert. Wenn es dumm läuft presst einen die Welle in einen Spalt im Fels und man ertrinkt. Oder das Surfboard wird einem durch die Welle entgegengeschleudert. Jaja, surfen kann schon ziemlich gefährlich sein. Ich bleibe da lieber auf meinem Changuu Beach. Dort gibt es mehr Sand als Riff und die Wellen sind nicht so hoch. Auf der andren Seite sind Surfanfänger die größte Gefahr. Wie gesagt, ich habe das Surfboard ein paar Mal verloren und wenn das jemanden trifft… Naja, ich aß auf jedenfall mein Surfers Breakfast. Nasi Goreng, Obstsalat, Tee, und Fruitshake. Das war zu viel. Während der ganzen Zeit konnte ich die Surfer auf den Wellen bestaunen. Zur Abwechslung war ich heute mal nicht unterwegs. Die meiste Zeit hatte ich damit verbracht meinen Blogpoast über den Roadtrip mit Julien zu schreiben. Außerdem hatte ich die Umgebung bisschen erkundet. Ich war mal wieder hoffnungslos planlos.

Heute (22.09.) war mein Pechtag. Das fing damit an, dass mein Helm gestohlen wurde. Ich hatte ihn nicht abgesperrt, mein Fehler. Den Vormittag verbrachte ich damit einen Helm zu besorgen. Meine größte Sorge bestand darin von der Polizei angehalten zu werden. Diese korrupten Schweine. Das gilt aber für die meisten Beamten in Südostasien. Alle korrupt. Jedenfalls halten sie gerne Touristen ohne Helm an und verlange Schmiergeld. Bei den Lokals ist es egal. Kinder die gerade mal an den Lenker kommen fahren hier mit dem Roller rum. Ganze Familien finden auf dem Roller platz. Ich könnt euch nicht vorstellen, was die Leute in Südostasien alles auf dem Roller transportieren. Aber egal, die Lokals haben kein Geld. Die Touristen sind die gehenden Geldscheine. Ich hatte Glück. Niemand hielt mich auf. Allerdings wollten die Straßenhändler für gebrauchte Helme viel zu viel. Zu allem Überfluss hatte ich dann plätzlich einen platten Reifen hinten. Glück im Unglück. Die nächste Werkstatt war in Sichtweite und die Reparatur kostete etwas mehr als 3 Euro. Für das Helmproblem hatte ich dann auch bald eine Lösung. In der Mall Bali Galleria hatte ich im ACE Hardware Store einen Helm für 16 Euro gesehen. Gutes Visir, Sonnenschutz, neu, günstig, gekauft. Nach meiner Messerpleite in Kuta kaufte ich dann noch ein Schweizer Taschenmesser für sage und schreibe 13 Euro. Naja, und weil ich nun schon so weit im Norden war, bin ich auch gleich noch zum Changuu Beach zum Surfen. Dieses Mal war ich 2 Stunden draußen. Dennoch, die Wellen waren nicht gut. Mittags ist der Wind zu stark und die Wellen brechen zu schnell. Am Besten geht es, wenn wenig Wind ist und an diesem Strand geht man am Besten bei up coming oder down going tide. Naja, als Anfänger ist es nicht so extrem wichtig. Mit einem Softboard kann man auch noch gut im Weißwasser surfen. Ich sagte ja, das das mein Pechtag war. Auf dem Rückweg auf der Sunset Road war der Verkehr wieder Hölle. Ich war auf der linken Spur und wollte noch eins nach Links zu den ganzen Rollerfahrern. Kurzer Schulterblick und schon fuhr ich auf den Kleinlaster vor mir drauf. Ich konnte nicht schnell genug bremsen. Glücklicherweise hatte ich zum Ende Schrittgeschwindigkeit drauf und fiel in Zeitlupe rechts zur Seite. Mir fehlte nichts. Ich hatte nur eine minimalst kleine Schürfwunde am rechten Arm. Der Roller hatte mehr gelitten. Der Frontscheinwerfer war kaputt und die Verkleidung war vorne gebrochen. Nach einer kurzen Schadensanalyse ging es weiter. Werkstätten hatten heute am Sonntag nicht (mehr) auf. Was solls. Ich bin weiter zum Uluwatu Tempel ganz im südwesten der Insel gefahren. Gerade rechtzeitig, der Sonnenuntergang hatte schon begonnen. Die Szenerie war ein Traum 🙂 Hier hatte ich auch das erste Mal Affen gesehen. Sie sahen ziemlich zutraulich aus und waren überall. Dennoch besser Abstand halten, die scheiß Fiecher können beißen. Nach dem Sonneuntergang und vor allem nach der Tanzvorführung, die ich nicht besucht hatte, fuhren die ganzen Busse wieder nach Norden. Das Schauspiel konnte man täglich bestaunen. Ich fuhr zurück meinem Strand in der Ungewissheit wie teuer die Reparatur werden würde.

So etwas lästiges. Der Vormittag (23.09.) ging dafür drauf eine Werktstatt mit den passenden Ersatzteilen zu finden. Die dritte Suzuki Werkstatt konnte mir helfen. Nach 45 Minuten und 425.000 IDR sah der Roller wie neu aus. Die Verkleidung wurde geklebt. Das Frontlicht ausgetauscht und das Schutzblech vorne sauber gemacht. Weiter zum Surfer Outlet. Es konnte so nicht weiter gehen. Nach jedem Surfen waren meine Füße mehr verschlissen. Mehr noch, Brazilia hatte eine schwere Infektionen an ihren Füßen, weil sie über Riff gegangen war. Ich wollte mir beide Dinge ersparen. 420.000 IDR ärmer und um ein neues paar Schuhe reicher. Danach ging es sogleich weiter nach Nusa Dua, das liegt im Südosten von Bali. Dieser Teil gefiel mir nicht. Der Strand war zugepflastert mit Resorts mit reichen Leuten. Auf dem Wasser waren die Verknügungsgeschäfte am Laufen. Gummibote die durch den Fahrtwind anfingen zu fliegen und wie Drachen durch die Luft flogen, Jetskis, etc. Ziemlich viel Lärm. Spaßes halber bin ich in ein Resort rein gegangen und wurde gleich vom Sicherheitspersonal aufgehalten. Ich sollte verschwinden. Keine Ahnung woran sie erkannten, dass ich nicht dazu gehörte. Armbändchen sind mir an den Leuten jedenfalls nicht aufgefallen. Egal, ich hatte eh genug gesehen. Komisch als Backpacker sieht man die Welt von einer ganz anderen Seite. Weiter zum Pura Bias Tugal um den herum kräftig gebaut wurde. In der Nähe ist ein kleiner Felsspalt am Meer durch den die Wellen nach oben spritzen. War lustig zu sehen wie leute komplett nass wurden, weil sie dem Höllenschlund zu nahe kamen. Sind sicherlich einige elektronische Geräte kaputt gegangen. Drecks Zeug, hält weniger aus als ein Mensch und der hält so gut wie nichts aus. Ich fuhr weiter die Ostküste nach Süden zum Pura Geger. Yet another temple. Hier taff ich mal zur Abwechslung Indonesische Touristen. Die kamen aus Jakarta und sprachen gut Englisch. Wieder auf dem Roller ging es auf der südlichsten Straße nach Westen. Ich schloss den Kreis sozusagen. Die Landschaft auf der Bukit Peninsula, wie die Südhalbinsel von Bali genannt wird, ist ziemlich öde. Hier fällt zumindest zu dieser Jahreszeit sogut wie kein Regen. Alles ist ausgetrocknet und das Gras ist braun. Ubud bekommt da sehr viel mehr Regen ab und ist nicht weit entfernt. Ich ließ den Roller neben einem Dorf stehen und ging zu Fuß zu einem Tempel, den ich aus einiger Entfernung sah. Auf dem Weg begegnete ich sehr freundlichen Bauner, die gerade einen Zaun reparierten. Hier her verlaufen sich wohl nur wenige Touristen. Nachdem ich einige Zeit durchs Dickicht gegangen war, endlich der Tempel. In der Nähe war eine Gruppe von Affen, die waren mal zur Abwechslung scheu, normale Affen halt. Naja, zum Tempel muss ich nicht viel sagen. Ein Tempel halt. Lag aber schön an einer Klipper oberhalb vom Strand. Auf dem Heimweg lag auch der Pandawa Beach. Die Zufahrt sieht aus wie ein Steinbruch. Hier wurde viel Stein bewegt um eine riesige Rampe zum Strand zu schaffen. In der Steilwand sind Vertiefungen in denen große Statuen stehen. Am Strand waren viele einheimische Touristen, zumindest jedoch Asiaten. Im großen Supermarkt an der Hauptstraße gab es Bali Schokolade. Steht organic drauf und ist ziemlich gut 😀 Ist nicht leicht in diesem Teil der Welt gute Schokolade zu bekommen. Gegenüber wieder günstiges Nasi Campur. Lustig, am Strand sah ich im Dunkeln mehr Tiere als im Dschungel in Australien. Im Gras waren einige große Spinnen, im Dickicht war eine Gruppe Tiere, die so groß waren wie Biber waren und auf dem Rücken lange Stacheln hatten. Ich bin mir ziemlich sicher das es die gleichen tiere waren, von denen ich auf dem Markt in Laos ein totes Exemplar gesehen hatte. Außerdem lief mir noch ein Krebs im Schneckenhaus über den Weg.

Es macht zwar keinen Sinn die ganze Zeit im Süden zu schlafen und dann nach Norden zum Surfen zu fahren. Dennoch heute (24.09.) bin ich früh aufgestanden um am Changuu Beach surfen zu gehen. Von 9 bis 11 Uhr Surfen und danach komplett platt. Mittagessen Indotopia – klar. Ach stimmt, Surfen war nicht der einzige Grund nach Norden zu fahren. Heute konnte ich endlich meinen Reisepass von der Immigration abholen. Danach ging es über die neue Zollstraße Richtung Nusa Dua. Ich hatte heute in der Zeitug gelesen, dass die Zollstraße heute aufgemacht wurde. Die erste Woche ist sie kostenlos. Innerhalb kürzester Zeit haben die Balinesen diese große Straße durch Mangrovenwälder und übers Meer gebaut. Auf google Maps kann man sich das anschauen. Es ist die große Straße zwischen Airport, Nusa Dua und Sanur. Im Osten zwischen Südhalbinsel und Hauptinsel. Die Straße hat separate Fahrbahnen für Motorräder und Autos. Das macht hier extrem viel Sinn. Während der Fahrt auf der Straße sah ich dann auch gleich zwei Roller, die geschoben wurden. Da ist wohl der Sprit ausgegangen 😀 Ziel war nicht Nusa Dua, dem Ort konnte ich nichts abgewinnen, sondern der Pandawa Beach von gestern. Bisschen relaxen nach dem harten Tag. Am Strand kann man wunderbar entlang gehen und entspannen. Hier gibt es auch viel Muscheln und co. Der Pantai Beach ist über einige Stufen von einer Klippe zu erreichen. Dort ist wohl nie viel los. Unten war nur ein Pärchen und ein Fischer. Außerdem war dort noch ein alter, verfallener Schrein. Ist wohl beim letzten Sturm zerstört worden. Wäsche selber waschen lohnt sich auf Bali nicht. Für 1 kg Wäsche bezahlt man 5500 IDR etwa 33 Euro Cent. Wo wir schon bei Preisen sind. Nachdem ich jetzt schon in einigen Ländern war und mich gerade in Kambodscha aufhalte um diesen Blog zu schreiben, kann ich sagen, dass Bali im Bezug auf Wäsche und Benzin sehr günstig ist. Benzin kostete, als ich da war, gerade mal 6500 IDR. Das sind etwa 40 Euro Cent. Nicht lange vorher hatte es sogar nur die Hälfte davon gekostet. In den nachfolgenden Ländern kostete der Liter eher um die 1 Euro. Auch die Motorradmiete ist sehr günstig. Aber darauf werde ich sicherlich nochmal kommen.

Manche Dinge können böse ausgehen. Beim all morgendlichen (25.09.) Surfers breakfast fing auf einmal der Kühlschrank an zu brennen. Gut das das nicht nachts passiert ist. Ich hatte eine mir selbst auferlegte Mission. Ich wollte alle Strände der Südhalbinsel sehen. Auf der Westseite sind das fast ausschließlich Surfstrände. Die Süde- und Oststrände sind eher zum Baden geeignet. Ich rede noch immer von der Südhalbinsel. Also auf mit dem Roller zum Bingin Beach, Impossibles Beach, Padang Padang und Ulu Watu. Bingin war recht schick mit den ganzen Guesthouses an den Klippen. Sicherlich teurer als meine Bleibe. Die Impossibles waren nicht weit weg, wenn man die Luftlinie nimmt. Über die Straße war es ein großer Umweg. Hier gab es nur Klippen und ein gehobenes Guesthouse. Padang Padang war der Strand wo jeder hinfuhr. Dem entsprechend war es hier sehr voll und Händler haben ihren Schmuck, Stoff, etc. an die Touristen verkauft. Hier kann man wohl auch als Surfanfänger surfen. Mir war es zu viel Trubel. Dem ganzen konnte nur Uluwatu einen drauf setzen. Zumindest konnte man von den vielen Restaurants gut auf die Wellen mit den Surfen blicken. Ich setzte mich direkt ins Delpi Cafe und war damit am nahesten am Geschehen. Irgendwas war heute im Resort los. Sehr viele Leute am Haupteingang. Ich nahm sicherheitshalbe den langen, offizielen Weg zum Strand zurück zu meinem Guesthouse. Wie Martin schon meinte, zog sich der Weg ewig. Heute sah ich Martin dann auch zum letzten Mal nach dem Surfen. Ich genoss nochmal den letzten Sonnenuntergang hier. Nachdem ich die Südhalbinsel fertig erkundet hatte, würde es morgen nach Sanur gehen. Das liegt gegenüber von Kuta auf der Ostseite von Bali.

Der schnellste Weg nach Sanur (26.09.) führt über die neue Umgehungsstraße. Gedacht, gemacht, über den höllen Verkehr der anderen Straßen gelacht. Laut Reiseführer gibt es in Nordsanur günstige Unterkünfte. Denkste. Ich fand so schnell nichts unter 150.000 IDR. Ich hatte den Besitzer von 175.000 IDR runtergehandelt. Egal, hier wollte ich eh nicht lange bleiben. Das Nervige an der Unterkunft. Die Schweine haben Parkgebühren verlangt um an den Strand zu fahren. Auch ich musste zahlen, obwohl ich dort wohnte. Fuck them all. Das nervt mich ziemlich an Südostasien. Für jeden Dreck verlangen die Geld. Naja, ich werde mich in den kommenden Blogeinträgen noch zu genüge auskotzen. Also seid gewarnt. Was macht man an einem neuen Ort? Genau, erst mal rumlaufen. Am Strand Richtung Süden wurde ich dann wieder mal gefühlte tausend Mal angesprochen. Massage, Souvenir, Boat: Tidak Terima Kasih. Heißt: nein danke. Besser noch, einfach ignorieren und keines Blickes würdigen. Blickkontakt signalisiert Interesse. Das ist nicht nur Zeitverschwendung für euch sondern auch für die Händler. Im Süden am Strand aß ich dann mal außnahmsweise Fisch. Normalerweise mache ich das nicht, ist mir zu teuer. Vegetarisch zu essen lohnt sich auch. Ist meistens günstiger. Auf dem Rückweg ging es über die Hauptstraße von Sanur. Hier folgt ein Restaurant und Souvenirshop dem anderen. Nicht mein Geschmack. Weiß auch nicht was Leute an Sanur finden. Am Strand wieder die ganzen Resorts und sonst Restaurants und Souvenirshops. Der Strand ist auch nicht sooo toll. Der Nachtmarkt gefiel mir schon besser. Nicht groß aber gut und günstig. Leider war es zu früh zum Essen. Auf dem Rückweg bin ich dann zufälligerweise über das Sanur Festival gegangen. Nett, dass es gerade jetzt stattfindet 😀 Kurz zum Guesthouse und wieder zurück zum Nachtmarkt. Dort dann erst mal günstig Nasi Campur essen. Ihr erinnert euch. Das sind die leicht zu bestellenden Curries. Mit dem Finger drauf deuten, fertig. Paar Gemüsecurries, die recht scharf waren mit Reis und Wasser für 16.000 IDR. Ich weiß es geht noch günstiger, aber für mich war das schon ziemlich gut. Danach noch frittierte Bananen und ein Mangoshake. Der Tag ist gerettet. Danach bin ich noch über das Festival gegangen. Auf der Haupttribüne wurde wohl die Miss Bali gewählt. War auf jedenfall ein Schönheitswettbewerb. Das Essen war hier teurer als auf dem Nachtmarkt.

Nachdem ich den Großteil von Sanur bereits gesehen und meine Unterkunft für 3 Tage bezahlt hatte (27.09.), fuhr ich – nicht weit – nach Denpasar rein. Denpasar liegt einige Kilometer nördlich vom Flughafen. Der heißt auch Ngurah Rai International Airport. Die meisten nennen ihn aber Denpasar Airport. Das nur mal so nebenbei. In Denpasar bin ich erst mal ins Bajra Sandhi Monument. Normalerweis muss man dafür bezahlen. Interessierte heute aber niemanden. Grund: Es waren viele Schulklassen dort. Von oben ist der Blick über die Stadt ganz nett. Unten sind einige Schautafeln mit der Geschichte Balis. Dem Reiseführer folgend ging es zum Tempel Maospahit. Eine Frau gab mir einen Gürtel für um den Sarong und danach durfte ich mich ins Gästebuch eintragen. Andere Tempel andere Sitten. Wieder dem Reiseführer folgend ging es weiter zu einem Warung mit vermeintlich sehr gutem Essen. Es war ok aber nicht der Burner. Weil der Strom ausgefallen war, gab es für mich keinen Papapayashake. Dafür bekam ich aber Papaya- und Melonenstücke geschenkt. Weiter zum großen Tempel. Dort machte ein Typ Fotos von mir vorm Tempel. Danach winkte er mich in den Tempel und ich sollte 20.000 IDR für einen Sarong bezahlen um in den Tempel gehen zu dürfen. Geld, Geld. Geld. Das Museum nebenan war leider geschlossen. Weil ich ja Märkte so gerne mag, war das nächste Ziel sicher. Nervig, eine Frau folge mir die ganze Zeit in einem Markt und wollte mir Sachen verkaufen. Ich will nichts kaufen und jetzt zieh Leine! Da ich mittags da war, war der Anblick der Gemüse, Obst, Fleisch und Fischabteilung zum Abgewöhnen. Im Untergeschoss gammelte das Zeug vor sich hin. Nicht gekaufter Fisch lag auf den Wegen, In der Fleischecke war überall Blut gemischt mit Wasser, in einer Ecke verschimmelte langsam eine halbe Jackfruit. Ich hatte erst mal genug. Ich denke, die Märkte in Denpasar sind nicht zu empfehlen. Auch insgesamt ist es kein schöner Ort. In den Flüssen liegt viel Müll rum und man sieht Leute die fischen. Schöne neue Welt. Ich musste hier weg. Mein Roller hatte etwas dagegen. Das Standgas war nicht richtig eingestellt. Das wurde die letzten Tage immer schlimmer. An Ampeln ist er regelmäßig ausgegangen. Zumindest gibt es in Denpasar viele Werkstätten. Ich zu einer offizielen Suzukiwerkstatt. Ein paar Minuten später gings weiter. Der Mechaniker musste nur an einer Schraube drehen und schon war das Problem behoben, natürlich kostenlos. Ich konnte eine Massage vertragen. Schon wieder meinem Reiseführer folgend, ging es zu einem Massagesalon in dem nur blinde massieren. Laut Reiseführer sollte die Massage gut sein. Nach einiger Zeit fand ich das unauffällige, weiße Gebäude. Mr. Katur war mein Masseur. In einem einfachen Raum bekam ich dann eine einstündige Sportmassage, die zur Abwechslung mal sehr gut war. Mr. Katur konnte auch recht gut englisch, so war auch mal eine Unterhaltung möglich. Bleibe ich ein paar Tage an einem Ort, so entwickle ich ziemlich schnell meine Routinen. Heute abend hieß das wieder mal gut und günstig Nasi Camur zu essen. Der Warung auf dem Nachtmarkt hieß Warung Muslim. Ich hatte das Gefühl, dass es bei den muslimischen Warungs immer besonders gut schmeckte.

Der Tag (28.09.) fing gelassen an. Den Vormittag und Mittag verbrachte ich am Strand in Sanur. Gefrühstückt, Reiseführer gelesen, zu Mittag gegessen. Nachmittags dann etwas Bewegung. Surfen. Wo? Ihr dürft raten. Naja, gut, wie immer halt am Changuu Beach. Meine Brust tat mir noch vom letzten Surfen weh. Druck gegen die Brust: Auah! Beim Paddeln auf dem Board gibt es einen permanenten Druck auf die Brust. Surfen ist kein Zuckerschlecken. Vom Boardverleher habe ich mir sagen lassen, dass dieser Schmerz in der Brust anfangs normal ist. Eine Creme sollte helfen. Danach hatte ich Tigerbalm gekauft und immer auf alle Stellen, die schmerzten. Ich denke das half. Nach ein paar guten Wellen ging es wieder zu meinem Lieblingsrestaurant. Oder auch nicht. Die hatten heute zu – toll. Nebenan war das Essen auch ganz ok. Auf dem Rückweg im Dunkeln fiel mir dann auf, dass eines der Vorderlichter nicht ging. Immer Probleme mit diesem Roller. Das Problem würde ich bald beseitigen müssen, sonst halten mich die kack, korrupten Bullen an und verlangen Schmiergeld.

Ich wollte zumindest einmal hier den Sonnenaufgang in Sanur sehen. Heute (29.09.) also 5:30 Uhr aufstehen. Nach dem Frühstück dann endlich weiter nach Ubud. Sanur konnte ich nicht viel abgewinnen. Komisch, warum suche ich immer Sonnstags nach einer Werkstatt. Die hatten auf jedenfall alle zu. Direkt nach Ubud. Ich hatte gelesen, dass Campuan ein schöner Ortsteil ist mit ruhiger Lage. Die Häuser werden dort zumeist monatsweise vermietet. Ich bin trotzdem hingefahren um die Lage zu checken. Nicht genau wissend wo ich bin, folge ich kleinen Gehwegen ins Herz von Campuan, was ich erst nach einem Blick aufs GPS sah. Lange Rede … ich war zufälligerweise an einem Ort und stellte meinen Roller ab. Ein Tourist, der mir entgegen kam, gab mir erst mal einen Dämpfer. Die Häuser hier würden nur monatsweise vermietet. Ich meinte, dass ich trotzdem schauen würde. Einem weiteren kleinen, schönen Weg folgend, traf ich auf Londo. Ein alter Mann mit glasigen Augen. Er führte mich zu einem wunderschönen Bungalow. Zwei Ettagen. Unten ein großes Bad mit offener Dusche, ein großes Bett und eine Küche mit Kochutensilien und Kühlschrank. Außerdem eine große Terasse. Oben ein weiteres großes Bett und ein großer Balkon. Von dort hatte man einen herrlichen Blick auf Reisterassen. Ich war überwältigt und sagte ihm gleich, dass ich mir das nicht leisten könne. Ein Anfangspreis war 200.000 IDR pro Nacht. Ich konnte ihn auf 175.000 IDR runterhandeln. Das sind 11 Euro. Dafür bekomme ich in Australien noch nicht mal ein Bett in einem großen Dorm – lächerlich. Ich konnte nicht anders, ich musste hier bleiben. Auch im Vergleich zu Sanur war die Unterkunft um Welten besser. Kurz ausgeruht und dann gleich weiter. Ich konnte nicht anders, war rastlos. Auf zum Sacred Monkey Forest. Dort sind ein paar alte Tempel und wie der Name schon sagt, eine Menge Affen. Ich halte nichts davon “wilde” Tiere zu füttern. Von mir gab es nichts. Lieber esse ich die Bananen selber als sie diesen Gierschlünden zu geben. Schön Abstand halten, die Fiecher könnten Tollwut haben. Außerdem klauen sie einem Gegenstände, die nicht gesichert sind. Ubud ist ein Ort mit vielen “Hippies”. Hier sind extrem viele Touristen. Dennoch, man möchte nicht so enden wie Kuta. Daher geht hier alles viel ruhiger zu. Keine Partyexzesse abends. Nicht, dass ich das persönlich beurteilen könnte. Ich gehe meistens frühs ins Bett. Joga ist hier ganz groß. Fast jeder scheint einen Kurs zu machen. Vor allem in Campuan wo die Leute meistens längere Zeit bleiben. Hier gibt es auch einige Bio-Restaurants oder solche, die nur vegetarische Kost anbieten. Wasserflaschen kann man hier auch offiziel auffüllen. Mir kamen diese Gutmenschen etwas suspekt vor. Die Jogaleute schienen in ihrer Seifenblase zu schweben. Ich vergass zu erwähen, dass Ubud das kulturelle Zentrum Balis ist. Das wollte ich sehen. An der Touristeninformation wurden Karten für Tanzvorführungen verkauft. Wieder mal meinem Reiseführer folgend, kaufte ich eine Karte für die Gruppe Sekaa Gong Wanita Mekarsari mit der Nummer Dancer and Musicians of Peliatan. Den Pickup Service nahm ich nicht in Anspruch. Ich hatte ja meinen Roller und wollte nicht eine Stunde zu früh antanzen müssen. Leider war die Tribünde nicht so leicht zu finden. Nach einiger Zeit fand ich sie aber. Ich erinnerte mich an den großen Banjan Tree. Vorher ging es noch zum Abendessen in einem Warung. Im ersten Warung sprach man kein Englisch und sie hatte auch kein Menü oder ein Banner mit Gerichten. Ich kam mir so dumm vor. Da steht man dann wie der Ochs vorm Berg und kann noch nicht mal fragen was sie für Gerichte haben. Egal, weiter. Beim nächsten Warung gab es Nasi Campur, auch deshalb mag ich es so sehr, es ist einfach zu bestellen. Ganze 6 Touristen hatten sich zur Tanzvorführung verirrt. Die Vorführung an sich war nett anzusehen. Die Instrumente waren exotisch und die Bewegungen der jungen Tänzerinnen interessant anzusehen. Vllt. bekomme ich es ja hin, ein kleines Video hochzuladen.

Kleine Zwischenbemerkung. Mein Vermieter hier auf der Insel in Kambodscha hat eben meine schnurlose Tastatur zugeklappt. Dadurch sind die letzten 3 Tage, die ich eben geschrieben hatte, verloren gegangen. Ich hasse Technik. Warum gehen daten verloren, wenn ein Bluetoothgerät getrennt wird. Fu** you 🙁

Back to the topic. Vormittags (30.09.) erkundete ich die Umgebung. Danach ging es in ein Cafe. Hier trank ich meinen ersten Bali Kaffee. Normalerweise trinke ich keinen Kaffee, aber er kommt ja aus Bali. Daher musste ich probieren. Ergebnis: Kaffee eben. Das Müsli war zu klein. Aus Interesse fragte ich in einer Bungalowanlage ganz in der Nähe meines Bungalows nach dem Preis. Für einen Bungalow mit AC verlangten sie 250 Dollar und für einen ohne AC 80 Dollar. Verstehe nicht warum der Preisunterschied so hoch ist. Mein Bungalow ist perfekt und ich bezahle gerade einmal 15 Dollar. Das soll mal jemand verstehen. Auf dem Markt bezahlte ich dann zu viel fürs Obst. Ich hatte schon ordentlich gehandelt. Aber das ist ja immer so. Je länger man im Land ist, desto näher kommt man an das was die Lokals bezahlen. Je länger ich in einem Land in Südostasien war, desto weniger war ich bereit auszugeben. Ich wusste ja wie viel die Lokals bezahlen. Ich kann keine Werkstätten mehr sehen. 25.000 IDR und das Vorderlich war ausgewechselt. Im Warung Bodag Maliah gibt es organic food. Natürlich zu etwas gehobeneren Preisen. Die Sicht auf die umliegenden Reisterassen ist traumhaft. Ich liebe die satt grünen Reisterassen auf Bali 🙂 In der Nähe meines Bungalows gab es einen Rundweg über einen Bergrücken. Stand wieder mal in meinem Reiseführer drinnen. Die Sicht von oben war hervorragend. Im Ubud Palace tratt heute die Gruppe Sadha Budaya auf. Im Gegensatz zu gestern, war die Vorstellung voll. Ich hatte einen guten Platz in der Nähe der Instrumente. Die waren allerdings teilweise zu laut. Die Tanzvorführung war wieder sehr interessant. 2 Tanzvorführungen waren aber genug. Geht man abends durch Ubud sieht man überall die Bettlermafia. Das sind Väter und Mütter, die ihre schlafenden Kinder in den Armen halten. Klar, warum nicht, hier läuft ja genug Geld rum. Im größten Supermarkt Ubuds sah ich dann, dass ich für das Obst zu viel bezahlt hatte. Die Papaya kostete hier die Hälfte und ich hatte schon 50 Prozent runter gehandelt. Das sollte mir nicht nochmal passieren. Hier gab es auch die leckere Bali Schokolade.

Ich liebe meinen Bungalow. Abends weht eine frische Prise durch die glaslosen Fenster. Die Temperatur ist perfekt zum schlafen und ruhig ist es auch. Vom Balkon kann man den Sonnenuntergang beobachten. Nachts bellen nur manchmal Hunde und morgens wecken einen die Hähne, aber das ist hier fast überall so. Ganz nett ist auch, dass die Vermieter täglich mein Bett machen, den Müll leeren und falls etwas in der Spühle steht auch den Abwasch machen. Hehe, noch besser als im Hotel, das ist ein Service. Heute (01.10.) habe ich mein eigenes Frühstück. Warum nicht die Küche nutzen. Kühlschrank ist auch da. Milch, Haferflocken und vor allem frisches Obst. Dazu noch ein Bali Kaffee. Das ganze auf der Terasse. Das Leben könnte schlimmer sein. Heute wollte ich einen weiteren Rundweg durch ein idylisches Tal machen. Stand wieder im Reiseführer. Der Einstieg war nicht leicht zu finden. Das wurde aber belohnt. Im Tal keine Touristen. Nur ich und vereinzelt Reisbauern. Hier war auch ein Kanal für das Bewässerungssystem. Beeindruckend, Bali hat ein exzellentes und intaktes Bewässerungssystem. Nach Verlassen des Tals auf dem Rückweg, fand ich nicht weit der Hauptstraße viele Reisfelder. Ein kleines Resort hatte ein Restaurant mit Blick auf die Reisterassen. Ich bin neugierig und frage nach dem Preis für eine Übernachtung. 211 USD, lächerlich. Über die Reisterassen geht es also zurück zum Bungalow. Zur Belohnung für die Strapazen gibt es dann ein paar Stücke Jackfruit und Kaffee. Nach dem Mittagessen im vegetarischen Restaurant fuhr der Roller komisch. Die Lenkung fühlte sich komisch an und er war langsamer. Erst dachte ich, dass die Bremse am Tag zurvor nicht richtig eingestellt wurde. Dann sah ich, dass ich wieder mal einen platten Reifen hatte. Dieses mal vorne. Hört es denn niemals auf mit diesem Roller. Mit plattem Reifen fuhr ich also langsam zur Suzuki Werkstatt. Die konnten mir nicht helfen. Ich verstand lange nicht warum. Es war eine offizielle Suzukiwerkstatt. Sollte doch ein leichtes sein den Reifen zu wechseln. Über Google Translator dann die Übersetzung von Bahasal Indonesia nach Deutsch. Sie haben im Moment keine Werkzeuge. Sie werden wohl im Moment neu ausgestattet. Anyway, den Reifen konnten sie aufpumpen. Gegenüber dann in der kleinen Werkstatt muss ich dann mit aufgepumptem Reifen erklären, dass der Reifen platt ist – toll. Mit Gesten und google Translator schaffe ich es dann endlich zu erklären, dass der Reifen kürzlich aufgepumpt wurde und jetzt langsam Luft verliert. Sie Wechseln den Schlauch für 50.000 IDR. Der alte Schlach wurde schon zig mal geflickt. Ein Wunder, dass er überhaupt noch die Luft gehalten hat. Abends studierte ich meinen Reiseführer und den Straßenatlas, den ich im Buchladen gekauft hatte. Im Periplus Straßenatlas sind alle Straßen und viele Sehenswürdigkeiten. Google Maps ist um einiges schlechter.

Ich liebe Schokolade. Nach ein paar notwenigen Computerarbeiten morgens (02.10.), geht es zur Schokoladenfabrik. Ja, ihr lest richtig. Auf Bali gibt es eine Schokoladenfabrik. Das Beste daran, man kann sie besichtigen. Die Fabrik liegt südsüdwestlich von Ubud. Das Gebäude ist schon eine Besonderheit. Die amerikanische Firma hat ein großes Bambusgebäude bauen lassen. Die Führung hatte ich gestern per E-Mail arrangiert. Erst einmal bekomme ich weiße Überschuhe. Danach werde ich ins Obergeschoss gebracht. Der große Raum dient als Präsentationsraum für die Produktpalette. Irene empfängt mich dort und gibt mir eine private Führung für 50.000 IDR. Zu Beginn stellte sie mir erst mal die Produkte vor. Natürlich gibt es Schokolade, aber auch Cashewnüsse aus Flores, Pfeffer von Java, Kakaobohnen in unterschiedlicher Form, Chips, Palmzucker, Kokosnussbutter, etc. Ich kaufte zwei Packungen Chips und eine hochwertige Trinkschokolade mit größtenteils Kakao statt Zucker. Schokoladentafeln hatte sie leider im Moment nicht da. Irene meinte sie hätte welche bestellt für den Verkauf hier, aber die externen Bestellungen haben Priorität. Von der Trinkschokolade hatte ich einige Zeit gezehrt. Selbst mit Wasser gemischt schmeckte sie gut. Lustig, auf der Verpackung war der Text unter anderem auf Deutsch. Nachdem die Verkostung vorbei war, ging es in die Produktion. Hier standen Maschinen aus 1932 und 1950, die teilweise aus der Schweiz kamen. Die Herstellung von guter Schokolade ist nicht so einfach. Die Kakaobohnen werden in einem langwierigen Prozess zerkleinert, gemahlen und zerdrückt. Kein Wunder, dass es in den Kakao produzierenden Ländern meistens keine gute Schokolade gibt. Es fehlt wohl einfach an Equipment und Knowhow. Am Ende bekam ich dann doch noch meine Schokolade. Da ich der einzige in der Führung war, bekam ich dann auch die ganze Tafel 🙂 Halb in Changuu, ging es auch gleich zum Surfen. 2 Stunden und dieses Mal mit einem Longboard und keinem Softboard. Das ging auch ganz gut. Ein paar Mal war ich wieder zu weit vorne auf dem Brett und im nächsten Moment schluckte ich Salzwasser. Schön wie das in der Nase brennt. Einmal beschleunigte mich die Welle so stark, dass ich kaum aufstehen konnte. Bilanz: Brust aufgescheuert vom Wax, Brustkorb tut weh, Füße sind wund und Muskelkater. Heute erfuhr ich auch wie das Geschäft mit den Surfbrettern läuft. Unterschiedliche Leute im Dorf stellen ihre Surfbretter zur Verfügung. Der Typ, der sie verleiht ist nur Angestellter. Am Ende wird das Geld aufgeteilt. Ich brauche ja nicht zu erwähnen wo ich danach gegessen habe 😀 Erfreulich, mein Vermieter brachte mir einen großen Kanister Wasser für 20.000 IDR. So kann ich immer zu Hause frisches Wasser zapfen und natürlich wird die Umwelt geschont.

Wieder mal eine Touritour. Um 8 Uhr (03.10.) werde ich von einem Mitarbeiter von Bike Baik abgeholt. Die Firma war Zufall. Es gibt so viele davon und alle mit ähnlichen Preisen. Wir fahren noch zu ein paar Hotels um weitere Touristen aufzugabeln. Danach gibt es Frühstück im Haus des Veranstalters. Hier sind nun ziemlich viele Leute versammelt. In unterschiedlichen Gruppen geht es weiter. Auf dem Weg zum Mount Batur, hielten wir an einer Kaffee Plantage. Dort zeigte man uns die Kaffeebohnen und die Herstellung des Kaffees. Danach gings zur Verkostung. Jeder bekam etwa ein Dutzend Kaffees und Tees serviert. Ich probierte überall mal. Dazu gab es auch noch für 30.000 IDR einen Luwak Kaffee. Das ist der Kaffee, den die Luwak Katzen essen und dann wieder rausscheißen. Danach wird er gereinigt und geröstet. Der Luwak Kaffee war ganz gut und intensiver als die anderen Kaffees auf dem Tisch. Kann auch daran liegen, dass er stärker war, keine Ahnung. Nach der Verkostung fühlte ich mich wie das Duracel Hässchen. Für jemanden der kein Kaffee trinkt, war das zu viel. Selbst für jemanden der regelmäßig Kaffee trinkt. Vor Verlassen kaufte ich noch eine große Tafel Schokolade. Die ersten paar Stücke waren gut. Danach merkte ich, dass die Schokolade minderwärtig ist. Ich hatte ja erst einen Tag vorher gelernt, dass gute Schokolade aufwändig zu produzieren ist. auf der Kaffeeplantage sagte man mir, dass die Schokolade im Dorf prodziert wird. Nachdem man so keinen guten Geschmack hinbekommt, wird schön künstliches Aroma beigemischt. Das hat dann mit guter Schokolade nichts mehr zu tun. Naja, jetzt weiß ich es besser. Weiter ging es zum Mount Batur Aussichtspunkt. Auch hier wieder aufdringliche Händler, die ihre Waren wie Schmuck und Obst loswerden wollten. Kurz ein Foto geschossen und wieder halb den Vulkan runter. Jetzt ging es endlich auf die Fahrräder. Die Straße nur asphaltiert. Auf dem Weg gab es ein paar Erklärungen zu Reisfeldern, Tempeln, etc. Außerdem fuhren wir an einem gigantischen Spinnennetz vorbei. Darin befanden sich mehrere dutzend untertassen große Spinnen – beeindruckend. Als nächstes fiel ein Mädchen aus der Gruppe mit dem Fahrrad hin. Auf der Straße war ein bisschen Dreck. Natürlich hatte der Veranstalter keinen Erste Hilfe Kasten dabei. War mir klar, ich hatte Zeug dabei. Ein paar Taschentücher und Desinfektionslösung genügten um die Schürfwunden zu reinigen. Nach dieser recht unspektakulären Downhillfahrt, ging es wieder zum Haus des Veranstalters. Das Buffet war lecker und danach gab es noch eine kleine Führung durchs Haus. Jedes Haus auf Bali hat einen kleinen Tempel für Zeremonien wie Hochzeiten. Der älteste Sohn muss sich um die Familie kümmern. Mehr ist nicht hängen geblieben 😀 Der Kaffee hatte heute seine Nebenwirklungen. Zum einen wurde ich sehr redselig zum anderen wurde meine Verdauung stark beschleunigt, ihr wisst was ich meine ^^ Ich fühlte mich ausgebrannt und musste mich erst mal auf meiner wunderschönen Terasse ausruhen. Und wieder weiter. Nach Petulu. Dort fliegen jeden Abend Vogelschwärme zu ein paar ausgewählten Bäumen. Weiß nicht mehr wie sie heißen. Sie sind auf jedenfall weiß und groß. Ich hatte sie bereits in Australien in Cairns gesehen. Später würde ich sie nochmal in Myanmar sehen mit dem gleichen Verhalten. Bisher hatte ich mich auf Google Maps verlassen können. Heute führte es mich in die Irre. Es war ein Weg eingezeichnet, der gar nicht existierte. Um Ubud herum existieren viele Straßen, die die Vulkane hoch gehen. Ich wollte zur Parallelstraße, es existierte aber keine Verbindung. Mit etwas Verspätung kam ich in Petulu an. Ein paar Vogelschwärme sind noch reingeflogen. Auf einigen Bäumen saßen die Vögel zu duzenden und darunter sollte man sich nicht aufhalten. Es gibt sehr viele unterschiedliche Bananenarten. Hier werden fast ausschließlich Minibananen verkauft. Heute hatte ich gelernt, dass Pisang Raja eine gute Sorte ist. Pisang ist Bahasal Indonesia und heißt Banane. Pisang Goreng heißt frittierte Banane und dazu ist die Pisang Raja am besten geeignet. Abends gab es dann auch Banane und Melinjo Tree Chips aus der Schokoladenfabrik.

Ich hätte nicht gedacht, dass es 200 Kilometer heute (04.10.) werden würden. Mit dem Motorrad ging es zum Lake Beratan. Das erste Stück navigierte ich wieder mit Gooogle Maps. Die Jati Luwi Reisterassen lies ich neben liegen. Der Umweg wäre zu groß gewesen. Vormittags war im Pura Ulun Danau Beratan fast nichts los. Weiter am Lake Buyan erinnerte mich die Landschaft sehr an die Alpen. Hier hätte es ein paar Wanderungen gegeben, die ließ ich aber aus. So weit oben über Bali wird viel Gemüse angebaut, aber auch Erdbeeren. Unten Reis, hier Gemüse. Das sie halb auf dem Weg lagen, bin ich noch an den Git Git Wasserfällen vorbei. Erst zum twin Git Git Wasserfall. Dort wollte ein Typ 120.000 IDR um mich zu einem dritten Wasserfall zu führen. Außerdem behauptete er, dass der Eintritt zu den Wasserfällen 100.000 IDR kosten würde. Klarer Fall von Betrug. Der Eintritt kostete 10.000 IDR. Kurzes Bad im kalten Wasser und dann ein Foto von Alvaro. Ein Spanier, der einen Kurzurlaub in Indonesien macht und auch alleine reist. Er meinte er würde morgen nach Ubud fahren und wir tauschten die Nummern aus. Da ich schonmal da war, fuhr ich noch zu einem anderen Wasserfall. Ich kam mir schon vor wie jemand mit einer Checkliste. Genug! Zurück zum Grat. Von dort hatte man eine super Sicht auf Lake Buyan. Ich bereue es dort nicht gegessen zu haben. Stattdessen befolgte ich den Rat meines Reiseführers und bin zum Restaurant Ngiring Ngewedang. Die Sicht nach Norden wäre theoretisch gut gewesen, aber nicht heute. Außerdem war das Essen zu teuer und es war zu touristisch. Ich fuhr die Runde fertig vorbei an wunderschönen Reisterassen und einer beeindruckenden Landschaft. Das Kontrastprogramm zum Mittagessen, gab es auf dem Markt in Tabanan. Dort aß ich an einem einfachen Stand mein Abendessen. Während des Essens unterhielt ich mich auch noch mit zwei älteren Herren. Naja, wenn man es eine Unterhaltung nennen kann. Einer tippte immer wieder was auf sein Handy und ich übersetzte es mit google translator. Mittags hatte ich für Nasi Goreng (fried rice) mit Hühnchen und einem Banana Shake 84.000 IDR bezahlt. Für das Nasi Campur und einer Pisang Goreng (frittierte Banane) bezahlte ich 10.000 IDR. Wenn ihr Geld sparen wollte, dann geht auf der Straße essen und bestellt was günstiges in einem Restaurant mit schöner Aussicht.

Goa Gajah (05.10.) ist nicht weit von Ubud, vor allem mit dem Roller. Da ich schon vorher ein bisschen nach Sarongs geschaut hatte und mir eine Standverkäuferin, die gerade aufgemacht hatte, einen günstigen verkaufen wollte, schlug ich zu. 60.000 IDR was umgerechnet 4 Euro entspricht. Später musste ich dann erfahren, dass ich viel zu viel dafür bezahlt hatte. Der Tempel war ein Tempel mit der Besonderheit einer kleinen Höhle mit Schrein. Unten am Wasser waren Artefakte im Wasser. Im Grunde nur ein paar Felsen. Dennoch recht interessant die Szenerie. Weiter zum den Yeh Puluh Reliefs. Dort habe ich mir von einem Holzschnitzer eine Führung zu seinem Reistempel aufschwatzen lassen. Erst erklärte er mir sehr wenig zu den Reliefs, die wenig interessant waren. Ein unscheinbarer Brunnen war auch im Tempel. Weiter ging es über ein paar Reisterassen zu einem Reistempel. Der Holzschnitzer hat selber ein kleines Reisfeld, das für seine Familie reicht. Mit ein paar anderen Leuten aus dem Dorf baut er einen Tempel für gute Ernten. Er erklärte mir, dass auf Bali 2 Mal im Jahr Reis angebaut wird. Erst muss der Reis in einem separaten Feld 2 Wochen treiben. Danach wird er umgesetzt und nach 4 Monaten kann man ihn ernten. Zwischen zwei Reiszyklen folgt ein Zyklus mit Mais oder Sojabohnen. Der Tempel steht an einem Fluß und als nächstes soll er eine Mauer bekommen. Direkt unten am Wasser ist ein Steinbruch in dem der Reisbauer auch gearbeitet hatte, als er jung war. Alles sehr interessant. Am Ende stieg er noch auf einen Kokosnussbaum und gab mir die geöffnete Kokosnuss zum Trinken. Dazu gab es einen kleinen, gekochten Maiskolben von seinem Feld. Und noch ein Tempel: Pura Samuan Tiga. Ein ziemlich großer und prunkvoller Tempel. Während dem Mittagessen unterhielt ich mich mit einer Französin. Sie war mitten in Ubud und bezahlte um einiges weniger als ich. Außerdem hatte sie Frühstück inklusive. Mein Bungalow war zwar perfekt aber dennoch für mich alleine zu teuer. Ich wollte weiter ziehen. Dann rief Alvaro an. Er war nun in Ubud und kurze Zeit später war er bei mir im Bungalow. So schnell kann sich das ändern. Nun war der Bungalow zu zweit auf einmal sehr viel günstiger. Abends erfuhr ich auch, dass der liebe Herr Londo noch mehr Bungalows hatte. Auf dem Grundstück wo ich war, standen 3 Bungalows. Auf einem Grundstück nicht weit standen noch ein paar. Die waren ganz neu und sehr schick. Wenn auch die Lage nicht so gut war. Kleine Nebenbemerkung. Londo an sich lebte in einer sehr einfachen Behausung. Warum ich von dem anderen Grundstück weiß? Weil Bekannte von Alvaro dort eingezogen waren und wir den Bungalow bestaunen konnten.

Ich war nun erst mal nicht mehr alleine unterwegs (06.10.). Nach einem gemeinsamen Frühstück und den endlosen Reden von Alvaro wie toll der Bungalow ist 🙂 ging es zum Gunung Kawi. Heute war Sonntag, wieder einmal. Verdammt wie die Zeit rennt. Jedenfalls war es nicht ganz einfach einen Roller für Alvaro zu mieten. An der Tankstelle haben sie uns dann erst mal beschissen. Sie wollten viel zu viel abrechnen. Alvaro lies sich in ein Gespräch verwickeln und ich passte nicht genau auf. Am Ende haben wir uns mit einem “Fu** You” bedankt. Das war mir bisher nicht passiert. Ich achte immer genau auf die Anzeige der Tanksäule. Naja, man muss eben immer aufmerksam sein, genauso wie beim Straßenverkehr. Ich war bereits etwas müde von Tempeln. Gunung Kawi ist zwar ein besonders empfohlener Tempel, aber nach einer Weile ist man übersättigt. Weiter zum Tirta Empul. Für fast jeden Tempel muss man hier Eintritt bezahlen. Für diesen aber nicht. Erst beim Verlassen bemerkten wir, dass wir durch den Nebeneingang reingekommen warn und dass es niemand merkte, weil heute ein Fest stattfand. Die Gäste schienen hochrangig zu sein. Es gab auch einen kleinen Stand von einem Zoo. Ein Typ hatte einen kleinen Bären auf der Schulter. Die Quelle, für die der Temple so berümt ist, war ganz nett anzuschauen. In einem Becken wuschen sich die Einheimischen vielleicht von ihren Sünden rein oder sowas in der Art. Der Ausgang war ein Labyrinth von Verkaufsständen. So etwas hatte ich noch nicht gesehen. Glücklicherweise waren die meisten Stände geschlossen, sonst hätte ich mir die Kugel gegeben. Auch so wurden wir dauernd angeredet. Weiter ging es zu den Reisterassen nörtlich von Ubud. Auf dem Weg konnten wir die Kunsthandwerkswerkstätten bestaunen. In einem Haus wurden Holzkatzen hergestellt. Alvaro meinte, dass er immer geglaubt habe, die Teile würden aus der Fabrik kommen. Alle sahen gleich aus. In mehreren Arbeitsschritten wuren sie hergestellt. Jemand sägte die grobe Form. Danach wurden die Konturen geschnitzt und dann wurden sie angemalt. Sehr faszinierend. Generell gibt es um Ubud viele solcher Werkstätten. An einer Straße, die nördlich aus Ubud raus geht, sah ich auch riesige Holzskulpturen, die ein Vermögen wert gewesen sein müssen. Alvaro sprach eine Balinesin an, die uns zu den Reisterassen führte. Sie fuhr mit ihrem Roller vorraus. Es stellt sich heraus, dass sie für uns einen Umweg gefahren war. Sie wollte auch kein Geld. Sehr seltsam, solche Menschen gibt es hier also auch noch. Um über die Reisterassen gehen zu dürfen, wurde eine Spende eingesammelt. Ich spendete minimal wenig. Die ganzen Leute hier verdienen sowieso schon viel durch die Touristen. Hier haben sich nämlich einige Lokale mit Blick auf die Terassen niedergelassen. Auf dem Rückweg ging es in ein Warung, das uns von anderen Reisenden empfohlen wurde. Es sollte gut und günstig sein. Ich hatte noch nie zuvor eine so komplizierte Preisliste gesehen. Nach 20 Minuten hatten wir die Bestellung endlich aufgegeben. Später tranken wir dann noch einen sehr guten balineischen Wein mit Alvaros Freunden. Ok, das ist eine Lüge. Der Wein war sehr schlecht aber dafür besonders teuer. Selbst der Wein aus dem Plastikschlauch in Australien hatte besser geschmeckt.

Heute (07.10.) zog ich wieder mal mein eigenes Ding durch. Alvaro war Ubud erkunden. Ich fuhr mit dem Roller, wohin auch sonst, zum Changuu Beach zum surfen. Das hieß wieder mal 2 Stunden paddeln und Salzwasser schlucken. Mir wurde das Board einige Male aus den Händen gerissen. Am Strand wurde mir dann erklärt wie ich das Board korrekt bei der Eskimorolle halte. Nachmittags nach einem Mittagessen bei Indotopia ging es dann nochmal in die Wellen. Das vorerst letzte Mal während meiner Reise. Ich hatte immer das Gefühl, dass die Boards zu lange für mich sind. Dieses Mal lieh ich mir ein 74er Longboard aus. Damit ging es einfacher und das Board wurde mir nicht immer aus den Händen gerissen. Das Aufstehen auf dem Board ging fast so gut wie mit den langen Boards. 2 Wochen danach tat mir der Brustkorb immer noch weh. Nur vom liegen auf dem Board. Zurück nach Ubud lies ich mich wieder von der Google Navigation mit Ohrstöpsel leiten. Auf dem Weg stand ein Lastwagen mit einem fehlenden Reifen auf der Straße. Eine Frau verbrannte Müll am Straßenrand und noch eine Frau und noch ein Mann und und und. Abends ging es dann mit Alvaro zum Nachtmarkt in Gianya, der laut Reiseführer recht gut sein sollte. Nach 30 Minuten zusammen auf meinem Roller, waren wir da. Entgegen der Information aus dem Reiseführer, waren die Händler schon dabei alles zusammenzuräumen. Schnell noch eine Suppe und ein paar günstige Süßigkeiten und dann ging es auch schon wieder zurück.

Tagesziel heute (08.10.) war heute nach Padang Bay zu kommen um morgen Bali zu verlassen. Alvaro fuhr mit einem Bus direkt nach Padang Bay. Ich musste zuvor noch meinen Roller in Kuta zurück geben. Auf ging es also nach Kuta. Auf dem Weg fragte ich nach den Preisen für gebrauchte Motorradhelme. Ich wollte meinen Helm behalten und hatte ja den anderen Helm verloren. 50.000 IDR währe wohl ein realistischer Preis gewesen. Mittags gab ich dann den Roller ab. Ich hatte mich noch über die zwei platten Reifen und die kaputte Glühbirne beschwert. Hatte den Typen aber wenig interessiert. Dafür fiel ihm auch nicht auf, dass ich den Helm verloren hatte. Ich hatte ja meinen eigenen Helm in der Hand. Vielleicht dachte er, dass ich den Helm schon die ganze Zeit besessen hatte. Mit dem Perama Bus ging es dann nach Padang Bay. Aber nicht ohne vorher den gleichen Weg, den ich schon vormittags gefahren war, zurück nach Ubud zu nehmen. Toll, fast ein ganzer Tag vorbei und ich bin dort wo ich gestartet hatte. Am frühen Abend war ich dann endlich in Padang Bay. Alvaro hatte in der Zwischenzeit bereits eine Unterkunft organisiert und nach den Booten zu den Gillis gefragt. Gilli ist übrigens Sasak, die Sprache von Lombok, und heißt Insel. Auf Balinesisch heißt Insel Nusa. Könnt ja mal auf eine Karte schauen, dann fällt euch auf, dass die Inseln um Bali Nusa xyz heißen und die Inseln um Lombok Gilli xyz. Vom Schwiegersohn dritten Grades des Guesthouses kauften wir dann Abends das Speedboat Ticket nach Gilli Travangan für 250.000 IDR. Der Strand in Padang Bay ist ganz nett. Er ist etwas enfernt vom Bootsanleger. Leider werden auch hier überall Resorts gebaut. Einige Bauruinen stehen hier rum. Den Investoren war wohl das Geld ausgegangen. Das letzte Abendessen aßen wir dann von einem Straßenrand von der Schwester vom Schwiegersohn vom Bruder vom Hausbesitzer, oder so in der Art. Die sind hier alle irgendwie miteinander verwandt und schieben sich die Touristen zu. Mal sehen was im Osten so los ist. Nach 3 Wochen Bali bin ich ziemlich gespannt.

7 replies on “3 Wochen mit dem Roller durch Bali”

Lieber Philipp,

das wurde aber auch Zeit, dass Du uns mal wieder an Deinen Erlebnissen teilhaben lässt. Wir wurden schon etwas ungeduldig die letzten Monate. Schön zu lesen auch wenn es von zuhause aus schwer “auszuhalten” ist. Und wo sind die Fotos ;-)?
Es scheint ja fast als würdest Du ein wenig länger brauchen als ein Jahr. Falls Du Neuseeland noch etwas hinauszögerst können wir uns im Januar/Februar dort treffen. Haben heute die Flüge gebucht!
Werden uns heute Abend ein “Nasi Campur” kochen und unsren Neid etwas pflegen.

Grüße aus dem wunderschön frühlingshaften Mainz
Thomas und Elke

Ich würde ja viel häufiger schreiben, wenn ich denn dazu käme. Es passiert einfach zu viel und ich bin immer in Bewegung. Die Fotos werden noch nachgeliefert. Da muss ich mal wieder 1 bis 2 Stunden Zeit frei schaufeln 😉 Kann gut sein, dass ich etwas länger weg bleibe. Neuseeland habe ich erst mal auf Eis gelegt. Als nächstes geht es auf die Philippinen. Lasst es euch schmecken und viele Grüße zurück aus Siem Reap 🙂

Halloooooo………

Lange nix von Dir gehört. Wo bist Du gerade und wie geht es weiter? Wir warten auf die Fortsetzung der “3-monthly-soap”. Erzähl mal wie es Dir geht und was Du machst!

Thomas und Elke

Hi Thomas, mir geht es gut. Bin gerade auf den Philippinen und werde erst mal bis wahrscheinlich August dort bleiben 🙂 Im Moment ist mein innerer Schweinehund ziemlich stark. Es gibt einfach unendlich viel zu schreiben 😀 Ich werde versuchen mich wieder mal hinzusetzten und die Geschichte weiter zu erzählen 🙂

Hi Philipp, das war heute eine Riesenüberraschung. Deine Karte aus Angkor vom 29. März hat tatsächlich den Weg nach Mainz gefunden.und ist in allerbestem Zustand. Auch wenn das Foto nun schon alt ist: Du siehst richtig gut aus!
Dein Stopp auf den Philippinen hat sich in der Familie natürlich schon rumgesprochen und wir sind alle gespannt auf deinen nächsten Bericht.
Ganz liebe Grüße von Oma

Wow, ganze 3 Monate. Frage mich in welchem Postamt die Karten hinters Regal gefallen sind 🙂 Der nächste Blogpost ist in Vorbereitung. Hoffe ich werde ihn bald fertigstellen 😉

Hi Phil,
Ich habe mit Interesse deinen spannenden Bericht über Bali gelesen. Ich bin oft in Indonesien. Du hast Bali sehr gut beschrieben. Ich musste oft in mich hineinlächeln. Ich hoffe deine restl. Reise war ähnlich gut.
Grüsse unbekannterweise, Marc

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