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Weltreise

Roadtrip nach Airlie Beach

Viele Grüße aus Cairns. Ich weiß, ich weiß. Ich bin euch noch ein paar Blogbeiträge schuldig. Ich habe diesen jetzt endlich nach dem dritten Anlauf abgeschlossen und es ist wieder viel geworden. Am Besten ihr hört hier auf zu lesen, wenn es euch zu viel ist 😀
Mittlerweile ist unser Roadtrip schon vorbei. Die Zeit vergeht einfach viel zu schnell :-/ Es kommt mir vor wie gestern, dass ich in Brisbane war . . .
. . . Nachdem ich den letzten Post geschrieben hatte wollte ich wieder mal meinen Hostelaufenthalt verlängern. Ich hatte ein paar Tage meinen Aufenthalt um jeweils einen Tag verlängert, weil ich ja nicht wusste wann es weiter gehen sollte. Heute ging das nicht mehr. Das Hostel hat einen Policy, die es vorsieht, dass ich in ein kleineres Zimmer ziehen musste. Das Resultat war: Ich musste am nächsten Morgen auschecken, meinen Rucksack in den Gepäckraum stellen und um 13 Uhr wieder einchecken um dann in ein 8er dorm zu gehen. Ich empfand das als willkürlich. Hinzu kam, dass die Frau am Counter unfreundlich war. Oh man, ich war so glücklich mit meinem 20er dorm. Im neuen Raum sah es so aus als würden Messies wohnen, überall lag Zeug rum.
Für Zerstreuung an dem Abend sorgte der Besuch des Institute of Modern Art ein paar Straßen weiter. Alleine wäre ich nicht rein gegangen. Eoin war aber dort und ich hatte sowieso nichts besseres zu tun 😀 Der Besuch bestätigte für mich wieder mal, dass moderne Kunst häufig einfach nur lächerlich ist. Ausnahmen bestätigen die Regel. Eine Inszenierung war ganz gut.
Am Sonntag Traf ich dann nochmal Marc und ab da war es klar, dass wir am Montag nach Norden fahren würden. Juhu, endlich sollte es weiter gehen 🙂 Marc hatte für die Reise nicht viel Zeit und sein Plan sah es vor bis nach Airlie Beach zu fahren. Ich wollte zwar nach Cairs, Airlie Beach ist aber schon zwei drittel der Strecke.
Bevor ich Brisbane verlies, wollte ich noch auf Mount Coo-tha, von dem man eine wunderbare Aussicht auf Brisbane hat. Kurzerhand habe ich mir für sehr günstige 5 Dollar im Hostel ein Fahrrad ausgeliehen. Das Fahrrad war voll OK für den Preis und hat mich zuverlässig auf den Berg gebracht. Zur Aussicht muss ich nichts sagen, seht euch die Fotos an 🙂
Hier habe ich wieder mal eine australische Eigenheit kennengelernt. Im Cafe oben wollte ich was trinken , man musste jedoch lange warten. Daneben war ein Restaurant. Gut, dachte ich mir, das Restaurant hat eine bessere Aussicht und sieht recht leer aus. Den höheren Preis hätte ich gerne gezahlt. Nachdem ich mich hingesetzt hatte, sagte mir die Bedienung, dass ich was essen müsste und sie sowieso gleich wegen Mittag zumachen würden. Blah, dann gebe ich euch eben nicht mein Geld 😛
Unten am Berg war ein sehr schöner Botanischer Garten, den ich durch Zufall entdeckt hatte. Sehr groß und sehr schön gemacht. Es gab sogar einen Japanischen Garten. Der konnte zwar nicht mit dem in Portland Oregon mithalten, war aber kostenlos. An mehreren Stellen im Garten hingen riesige Spinnen. Ich hasse diese Dinger, but that’s Australia 😀
Australien ist ziemlich teuer, vor allem was das Essen im Restaurant angeht. Daher haben Eoin und ich wieder was zu Abend gekocht, wie fast jeden Tag und leider das letzte Mal zusammen ;-(. Hat natürlich wie immer lecker geschmeckt 🙂 Hier lernt man wirklich mit wenigen Zutaten und Kochutensilien zu kochen. Wenngleich ich zugeben muss, dass man generel nicht viel braucht. Eines der wichtigsten Dinge ist ein Kochmesser. Das gab es für 12 Dollar im Supermarkt und ist wirklich jeden Cent Wert 😉
Montag, Zeit sich von Brisbane zu verabschieden. Bye Brisbane, bye Eoin, war ne tolle Zeit 🙂
Um 10 Uhr traf ich Marc und kurze Zeit später auch Jana, die dritte im Bunde. Übrigens sind beide aus Deutschland, aber das war nur Zufall 😀 Nun sollte also unser gemeinsame Roadtrip nach Airlie Beach beginnen. Am Anfang das wichtigste. Essen einkaufen. Wohin, klar Aldi, gibts auch hier in Australien. Bei Kmart haben wir einen billigen Gaskocher, ein Kochtopfset, für mich einen 12 Dollar Schlafsack und eine Isomatte bekommen. Außerdem noch Spühlmittel, Geschirrtücher, etc. Also alles was man zum einfachen Campen braucht.
Danach ging es auch gleich zur ersten Sight, den Glass House Mountains. In der Information haben wir uns von einem Österreicher, der hier schon lange lebt, beraten lassen. Das Ziel war dann die Besteigung des Tibrogargan. Klingt komisch, ist aber so 🙂 Ich bin noch nie ohne Sicherung einen so steilen Hang hoch und runter geklettern. In Deutschland wäre das so nicht denkbar. Auf dem Schild stand dann auch passend: “Your safety is our concern, but your responsibility”. Ajo, wir haben es überlebt, viele vor uns und nach uns ebenso. Die kleine Bergwanderung, oder sollte ich es Hügelwanderung nennen, hat sich auf jedenfall gelohnt. Hier nochmal der Verweis auf die Fotos, das gilt ab sofort auch für alles was ich noch schreiben werde 😉
Abends haben wir uns für 25 Dollar auf einem Campingplatz auf einem Bauernhof eingerichtet. Die meisten Camper waren anscheinend Australier, die Früchte geerntet haben. Einfache Leute, die teilweise von gebildeten Leuten nicht viel halten. So hatte das Jana herausgehört, die während unserer Reise fast jeden angesprochen hat. Ok, ist ein bisschen übertrieben. I wünschte ich könnte so einfach Leute ansprechen und mich mit denen unterhalten.
Jana hatte ein altes, stinkendens Zelt dabei. Sie schlief die Nacht darin und fror. Außerdem war es im Begriff sich aufzulösen. Ich schlief mit Marc in seinem Toyota 4runner aka Baby Beast. Wenn ich das richtig zusammen bekomme, heißt es so, weil es wie ein Beast aussieht aber auf der Straße keine Power hat. Naja, ist halt ein Geländewagen. Fürs Gelände ist er perfekt, was wir ein paar Tage später feststellen durften. Marc hatte einen doppelten Boden eingebaut und ich konnte mich mit meinen 1,69 komplett lang machen. Auf dem Boden war Schaumstoff und eine Decke. Wie Jana habe ich aber auch gefrohren und schlief nicht so toll. Wenn die Sonne weg ist, wird es, wie ja schon geschrieben, recht frisch.
Der Zweite Tag unseres Roadtrips began wie fast immer mit einem guten Müsli mit ganz viel Obst 🙂 Danach ging es in den Australia Zoo, der Zoo von Steve Irwin. Der ist ja vor einigen Jahren leider gestorben als er auf einen Stachelrochen getreten ist. Ich fand den Zoo sehr interessant, er hat mich aber ehrlich gesagt nicht vom Hocker gehauen. Cool war es einen Geparden an der Leine zu sehen, Elefanten zu füttern, Kangaroos und Koalas zu streicheln und natürlich die Krokodilshow.
Hatte ich schon erwähnt, dass es hier um kurz nach 17 Uhr dunkel wird? Nach dem Zoo hatten wir noch ein bisschen Zeit um die Glass House Mountains von einem Scenic Drive zu bestaunen. In Eumundi kamen wir im Dunkeln an. Neben dem Marktplatz gab es eine Toilette und somit auch fließendes Wasser. Alles was man zum Kochen braucht. Auf dem gekauften Gaskocher lies sich perfekt kochen. Es gab leckeres Gemüse und Nudeln. Zum Ende unseres Roadtrips wurde es dann immer ungesünder, irgenwann muss man halt Abstriche machen 😉 By the way, mit Gas zu kochen rockt!
Was ich bisher nicht wusste ist, dass es in Australien viele BBQs gibt. Das sind öffentlich zugängliche Picknickbereiche mit elektrischen Grillplatten. Die Anlagen sind auch meistens gut gepflegt, auch die Toiletten. Das macht es auch so einfach frei zu campen. An vielen Orten ist zwar freies Campen verboten, wenn man aber nur im Auto schläft, fällt das kaum auf. Genau das haben wir ab der zweiten Nacht gemacht. Wir haben zu dritt in dem kleinen Auto geschlafen. Das ging besser als gedacht 🙂 Die zweite Nacht habe ich zwar noch gefrohren. Ab der dritten Nacht benutzte ich aber die Isomatte als Isolierung zu den Fenstern. Was soll ich sagen, ich habe im Auto bestens geschlafen auch wenn ich kaum Platz hatte zum Umdrehen und wir meistens gleichgerichtet auf der Seite oder dem Rücken schlafen mussten. Zu dritt wurde es dann auch wärmer im Auto 😀
Hmm, jetzt habe ich den roten Faden verloren. Wo waren wir. Ach ja, wir hatten neben dem Markt gegessen, sind dann aber in eine Nebenstraße, die ich gegoogelt hatte und schliefen dort.
Der Markt in Eumundi ist sehr bekannt und wird auch im Lonely Planet empfohlen. Davon konnten wir uns dann am nächsten Morgen selber überzeugen. Es gibt dort viel handcraft Zeug, interessiert mich nicht sonderlich. Gut war, dass wir uns aufgeteilt hatten und so konnte jeder nach Belieben rumstöbern. Am meisten hat mich das Obst und Gemüse interessiert. Hatte ich schon erwähnt, dass ich gerne koche? Interessant waren noch die German Sausage Stände, der ATM to Go und der Stand mit dem deutschen Brot. Davon haben wir natürlich eins gekauft. Lecker, gutes, deutsches Brot. Denkste. Es war nur ein bisschen besseres Toastbrot. Die Verkäuferin hat sich dafür auch mit einem Laugenbrötchen entschuldigt. Wahrscheinlich gibt es zu wenige deutsche Käufer und die Australier würden nicht richtiges, deutsches Brot kaufen. Es ist natürlich selbstredent, dass wir lokales Obst wie Ananas und Avocado gekauft haben.
Weiter ging es nach Noosaville zum Surfen … oder auch nicht. Wir wollten doch faul sein und sind zum Alexandria Beach gefahren. Dort war es ziemlich windig und nur im Windschatten in der Sonne warm genug. Das andere Ende vom Strand sah interessant aus, daher lief ich schnell dort hin und kam am Hells Gate an. Dort war es sogar noch windiger, die Aussicht entschädigte 🙂
Man, man, man, die Sonnenstunden sind so schnell vorbei. Noch schnell zu einem Aussichtspunkt und dann ein Großeinkauf. Morgen gehts auf Fraser Island mit Baby Beast, juhu 🙂 Wir hatten so viel eingekauft, dass wir volle 3 Tage komplett selbstständig waren, das hat den Platz im Auto natürlich noch mehr eingeschränkt. Abendessen gab es wieder im Dunkeln, schön mit Stirnlampen. Die picnic area am main beach war komplett verlassen, nur wir waren da. Ich fand es ziemlich cool zusammen zu kochen, am Strand in kompletter Dunkelheit zu essen, Flughunde zu sehen und sich gut zu unterhalten 🙂
Eigentlich hatten wir uns vorgenommen am Strand nördlich von Noosa zu übernachten. Den Tip hatten wir auf dem Weg bekommen. Dann hatten wir uns aber kurzerhand umentschieden und sind noch am gleichen Abend nach Rainbow Beach gefahren. Auf Fraser Island würden wir sowieso am Strand schlafen könnnen. Die Fahrt nach Rainbow Beach war ein kleines Abendteuer. Wir sind in großen Teilen auf Schotterstraßen gefahren. Die Nacht war pechschwarz und wir hatten teilweise keine Ahnung wo wir waren. Die Navigation über Google ging auch nicht, weil die Straße nicht verzeichnet war. Ob hier wohl hillbillies im Sinne von “Wrong Turn” leben? Am Ende haben wir es dann doch irgendwie überlebt. Die Abkürzung war aber im Endeffekt ein Umweg, but who cares. Wenn der Weg das Ziel ist, gibt es keinen Umweg 🙂 Wir kommen zwar immer weiter in den Norden, die Abende sind jedoch immer noch frisch. Ohne Fliespullover geht gar nichts. Dafür sind die Tage sehr gut. Die Sonne scheint fast die ganze Zeit. Das sollte sich auch nicht bis Cairns ändern 🙂
Morgens konnte man sehen, dass der Parkplatz, den Marc in der Nähe vom Inskip Point ausgewählt hatte, leer war. Representativ für die Ostküste bisher. Es sind wirklich wenige Leute unterweg um diese Jahreszeit. Die perfekte Zeit zu reisen, wie ich finde. Mein Frühstück habe ich zum Strand mitgenommen. Der perfekte Start in den Tag, direkt am Strand zu frühstücken.
Nachdem wir uns den Permit für Fraser geholt und uns über eine DVD schlau gemacht hatten, wie man auf Fraser mit einem 4WD fährt, ging es zum Inskip Point. Das ist eine Sandbank auf der man den Fahrzeugspuren folgen muss um zu erfahren wo die Fähre anlegt. Wir hatten eine klar erkennbare Anlegestelle erwartet. Die überfahrt ging mit 10 Minuten sehr schnell.
Da waren wir nun auf der größten Sandinsel der Welt. Anfangs fuhr Marc zaghaft und vorsichtig. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase ging es dann mit 80 km/h über den Strand. Die Szenerie war mystisch. Das wilde Meer, in der Ferne die im Dunst entgegenkommenden Autos auf dem breiten Strand. Alles wirklich sehr surreal 🙂 Bevor die Flut rein kam waren wir am Strandcamp neben der Cornwells Road. Die tides sind sehr wichtig, wenn man auf Fraser rumfährt. Das schränkt ein bisschen ein, weil man die Planung um die tides machen muss. Eigentlich wollten wir ganz nahe am Strand campen, der Wind war dort jedoch viel zu stark. Daher mussten wir 10 Meter weiter zurück 😀
Kaum standen wir, wurden wir schon um Hilfe gerufen. Ein Geländewagen war im Stand stecken geblieben. Das Fahrzeug saß komplett auf Sand. Da half auch kein Buddeln und Zweige unter die Reifen legen. Am Ende wurde das Auto von einem anderen Geländewagen mit richtigem Equipment rausgezogen. Remember: It’s all part of the experience! Na, das kann ja noch ein Spaß werden, wenn die Leute schon direkt am Strand stecken bleiben.
Baden im Meer ist leider nicht. Liegt wohl an den Felsen, am stürmischen Meer, an Strömungen, den Haien und sonstigen Meeresungeheuern. Auf jedenfall ist es viel zu gefährlich. Wir sind gleich zur Hammerstone Sandblow spaziert. Während den 20 Minuten Fußweg am Strand ist mir nochmals aufgefallen wie wenige Leute auf Fraser unterweg sind. Ich habe immer gehört, dass auf Fraser viel los sei. Die low season ist wirklich ausgezeichnet und das Wetter ist auch perfekt 🙂 Für mich scheint die Sonne fast immer, ab dem zweiten Tag in Australien, haha.
Vom Strand ging es dann über den Regewald zur Düne. Ziemlich beeindruckend, wenn man bedenkt, dass alles auf Sand wächst. Ich hatte eine andere Vorstellung von Fraser. Nach einiger Zeit standen wir dann am Rande der riesigen Sanddüne, direkt neben dem Regenwald. Gigantisch. Lake Wabby ist hier. Auf einer Seite verschlingt die Düne den See und auf der anderen grenzt der Regenwald direkt ans Ufer – ohne Worte. Zurück sind wir grob nach Karte gegangen. Es ging tief durch den Wald. Nach 15 Minuten hatten wir immer noch nicht den erwarteten Fahrweg der Cornwells Road erreicht. Die Sonne war schon im Begriff unterzugehen. Dann tauchte plötzlich vor uns ein Dingo auf. Ich hatte ein bisschen Schiss, weil ich keine Ahnung hatte wie sich das Tier verhält. Nachdem wir um ihn herum gegangen sind, folgte er uns noch ein bisschen. Nach kurzer Zeit erreichten wir den Fahrtweg und alles war gut. Beim Abendessen trafen wir nochmal einen Dingo. Besser gesagt traf der Dingo Marc. Er stand auf einmal im Dunkeln neben Marc und wollte anscheinend was zu essen. Nach dem Schreck war zumindest ich ein bisschen paranoid. Ich kann mich noch gut an den tollen Sternenhimmel erinnern. So viele Sterne habe ich nur selten gesehen.
Nach einer mal wieder guten Nacht ging es morgens gleich in Richtung Waddy Point also weiter nach Norden. Der erste Stop war Indian Point, ein großer Aussichtsfelsen am Meer. Dort haben wir uns im Gegensatz zu den ganzen Touri Touren viel Zeit genommen und haben nach Waalen Ausschau gehalten. 2 Mal hatten wir Glück und sahen eine Mutter mit ihrem Kalb. Leider wie noch so häufig aus relativ großer Entfernung. Die Touri Tour Leute hatten weniger Glück. Immer wenn eine Gruppe kam, war nichts zu sehen und sobald sie weg waren tauchten die Waale auf, hehe.
Next stop waren die Champagner Pools. Das ist der einzige Punkt auf Fraser wo man gefahrenlos im Meer baden kann. Das liegt daran, dass es Felsenbecken sind, die durch Wellen mit Meerwasser gefüllt werden. Naja, ganz ungefährlich sind sie nicht. Die Felsen sind teilweise sehr scharf. Ich habe mir meinen kleinen Finger angeritzt. Marc hatte sich gleich mehrere Schnitte auf der Fußsole zugezogen. Anyway, es hat mords Spaß gemacht 🙂 Abends kamen wir am Waddy Point Campground an. Den hätten wir zwar buchen müssen, es waren aber sowieso kaum Leute dort. Jeder hat bis Sonnenuntergang sein eigenes Ding gemacht. Ich war in den Dünen spazieren, alleine versteht sich. Weit und breit war niemand zu sehen. Am Strand, in der Ferne, standen nur einige Angler. Das müssen wohl Einheimische gewesen sein, es war Wochenende. Ich war auf Spurensuche und fand einige Dingospuren und andere, die ich nicht zuordnen konnte. Das Geile am Campground waren die Duschen, sogar mit warmem Wasser. Das war mal wieder nötig. Beim free Camping muss man halt ein paar Abstriche machen 😉 Ein weiteres Problem war die Stromversorgung. Wir hatten den Strom für die Damenduschen geklaut, aus verstänlichen Gründen nicht lange. Hehe, es war die ganze Zeit ein Problem die Geräte mit Akku am Leben zu halten.
Tags darauf ging es direkt zum Lake McKenzie, der vermeindlich schönste See auf Fraser. Auf dem Weg waren wieder viel Angler – Sonntag. Ich war etwas enttäuscht vom See. Er sah nicht so schön aus wie auf den Fotos und das Wasser war auch nicht kristallklar. Nachdem wir die letzten Sonnenstrahlen getankt hatten, ging es zur Central Station. Der Campground war direkt daneben. Was soll ich sagen, auch hier kaum was los. Der Campground ist mitten im Regenwald zwischen großen Bäumen und daher sehr dunkel – urig. Im Sommer sicherlich ganz schön um der Hitze zu entfliehen, wir wären im Nachhinein lieber noch eine Nacht am Strand geblieben. Auf der Suche nach Strom sind Marc und ich zur Central Station gegangen, in der Hoffnung in einem Cafe was zu trinken und dabei unser Zeug zu laden. Fehlanzeige, nur ein paar Hütten und wie ausgestorben.
Beim Abendessen machte Jana Bekanntschaft mit einem Possum, das in ihrer Präsenz unser Toastbrot anknabberte.
Am Morgen unseres letzten Tages auf Fraser ging es weiter auf dem Inlandstrack zur King Fisher Bay. Dank des Toyota 4runner war das kein Problem. Marc fuhr mit gelassener Sicherheit durch jedes noch so große Schlagloch. Die Straßen sind in einem wirklich ziemlich krassen 4wd Zustand. Schneller als 20 km/h ist nicht. Mit der Fähre ging es rüber nach Hervey Bay. Leider haben wir keine Waale gesehen. Die Bucht ist bekannt für die vielen Waale.
Bye bye Fraser Island 🙂 Die Kosten für Fraser waren übrigens über 200 Dollar für die beiden Fähren, den Permit um drauf zu fahren und Camping. Zu dritt ist das aber nicht mehr so viel. Empfang hatte ich interessanterweise meistens auch. Telstra halt.
Von Hervey Bay haben wir nicht viel gesehen. In einer Fish and Chips Bude habe ich mir einen Seafood Basket geholt. Klingt vielleicht gesund, ist es aber nicht. Deep fried Garnelen, Krebs und Co. mit schön fettigen Pommes. Muss auch mal sein. Das Wichtigste danach war erst mal das Auto zu waschen und einen Großteil des Sandes rauszusaugen. So gut es halt ging, der Sand ist ja überall.
Bundaberg war unser Tagesziel, das wir nach einigem hin und her auserkoren hatten. Leider gab es da ein paar kleine Spannungen in der Gruppe aber am Abend hatten wir uns wieder alle lieb 😀 Der freie Zoo in Bunderburg ist nicht der Rede wert. Ist eben frei, was will man da erwarten, haha. Auf dem Aussichtsberg haben wir den Sonnenuntergang bestaunt. Dann kam plötzlich ein Fernsehteam vorbei. Die hatten eine Sendung übers Fischen gemacht. Kann sein, dass wir den interviewten Angler nervös gemacht hatten, er wippte anfangs nämlich ständig auf und ab. Das andauernde Stromproblem. Das führt nun schon soweit, dass ich im Supermarkt neben dem Colaautomaten warte bis mein Equipment wieder etwas mehr Saft hat. Zurück zum Berg und wieder das allabendliche Abendmalritual sag ich mal und finds genial 😛
Bundaberg hat mindestens eine Sehenswürdigkeit und das ist die Rumdestillerie. Es liegt also nahe dort mal vorbeizuschauen. Für 25 Dollar haben wir die Führung mitgemacht. Rum wird aus dem Abfallprodukt der Zuckerherstellung gemacht, der Melasse. Neben der Zuckerfabrik ist direkt die Destillerie. Schön süß riecht es hier 🙂 Die Führung war recht interessant aber das Beste kam am Schluss. Im Preis waren zwei standard drinks enthalten. Schöne Bar, schöne Veranda, schöne Abrundung. Ein bisschen Alkohol kann ja nicht schaden. Übrigens wird nur 1% des Bundabergrums exportiert. Liegt wohl an den hohen Steuern in Australien. Da kann man einfach nicht mit der Konkurrenz mithalten. An der Qualität liegt es nicht. Der Rum ist sehr gut und hat auch schon einige Preise abgestaubt.
Weiter gehts. Agnes Waters Strand, Foto, weiter nach Town of 1770 zum Head. Dort dann erst mal die Aussicht aufs Meer genossen und nach Waalen und sonstigen Tieren Ausschau gehalten. Rules don’t apply to us. Absperrungen sind uns egal, wir wollen noch weiter an die Spitze. Gedacht gemacht. Danach ging es auf direktem Weg nach Rockhampton, der Cattle Hauptstadt in Queensland. In einer Bar gab es dann auch standesgemäß ein schönes Rumpsteak.
Schade, nun war unser letzter gemeinsamer Reisetag angebrochen. Auf dem Weg waren keine großen Hotspots, daher ging es fast ohne Pause nach Airlie Beach. Auf dem Weg ist uns dann fast der Spritt ausgegangen. Wir hatten nicht darauf geachtet, dass der Tank fast leer war und die nächste Tankstelle über 100 Kilometer entfernt war. Irgendwann kam dann eine Abfahrt zu einem kleinen Ort. Dort gab es glücklicherweise eine kleine Zapfsäule 🙂 Die Fahrt war zwar lange aber sehr unterhaltsam im Bezug auf die Beschilderung. Hier ein paar highlights:

Still a long way to go kids!
Are we there, yet?
How long to go Dad?
How long to go Mom?
Rest or R.I.P.
SURVIVE THIS DRIVE
Fatigue Zone: KEEP PLAYING TRIVIA – IT MAY SAVE YOUR LIFE

Ich frage mich wer auf solche Ideen kommt, haha. Was nicht so lustig war, waren die ganzen toten Tiere auf der Straße. Vor allem Kängurus wurden massenweise überfahren. Das ist auch der Grund warum man hier nicht nachts fahren sollte. In Mackay ist nichts los. Das sagen alle. Hier gibt es auch nur ein einziges Hostel. Das Beste ist die Blue Lagoon. Daneben haben wir auch Rast gemacht. Abends kamen wir dann in Airlie Beach an :-I 🙁 🙂
Bei ein paar Hostels konnte man schon nicht mehr einchecken. Daher und weil es mit 19 Dollar die Nacht günstig war, sind Marc und ich ins Magnums Hostel. Es ist wie die meisten ein Partyhostel. Sehr viel los ist hier aber auch nicht, obwohl wir schon recht weit in den etwas wärmeren Norden gekommen sind. Zu dritt haben wir dann nochmal im Hostel zu Abend gegessen. Eigentlich sollte die Küche schon um 21 Uhr zu gewesen sein. Wir kamen danach und hatten noch schnell was gemacht. Irgenwann kam dann ein Wachmann und machte uns Druck. Essen mussten wir draußen in der Nähe des Barbereichs. Dort kam dann ein anderer Typ und sagte uns, dass wir uns an den Nebentisch setzen sollten, weil wir im Raucherbereich waren. Es war kein Raucher da und auch sonst saß niemand neben uns. Lustigerweise kam dann noch ein dritter Typ vorbei und fragte ob in Marcs Cola Alkohol ist. Klar man, da ist Schnapps und Kokain drinnen und jetzt zieh Leine. Kann man hier nicht mal in Ruhe zu Abend essen 😀
Jana ist heute schon auf ein Segelschiff mit einem Local. Das hätten wir besser auch machen sollen. Im Nachhinein haben wir es bereut. Ajo, später ist man immer schlauer.
Achso, das hatte ich noch nicht erwähnt. Marc und ich hatten einen Segeltrip für die Whitsundays gebucht, der bald starten sollte 🙂
Nach 4 Tagen ging es heute endlich wieder mal unter die Dusche. Das Campen hat halt seinen Preis 🙂 Nur so nebenbei: Merinowolle lohnt sich.

Rückblickend kann ich sagen, dass Lifts (Mitfahrgelegenheiten) zu nutzen das beste ist was man machen kann, wenn man kein eigenes Auto hat. Das Campen hat mir total getaugt. Im Auto lagen wir zwar zu dritt wie die Sardienen, nach der zweiten Nacht konnte ich aber super schlafen. Das Wetter war natürlich auch ideal dafür. Es hatte nicht geregnet und nachts war es kühl genug. Leider, so empfand ich das, hatten wir ziemlich viel Müll produziert. In den Supermärkten wird man mit Plastiktüten bombardiert. Die ganzen Plastikflaschen und -kanister hatten sich auch gehäuft. Schön dass auf den Teilen Pfand ist den man aber in Queensland nicht einlösen kann.
Vielen Dank nochmal für den Lift Marc, war ein super Trip. Ich denke wir drei haben gut harmoniert 🙂

Kleine Info bezüglich dem Wetter:
Bisher hatte ich fast immer Sonnenschein. Nur an meinem ersten Tag in Australien hat es wirklich geregnet. In Brisbane hatte es mal kurz getröpfelt. Ansonsten ist hier alles Sonnenschein 🙂 Tagsüber kann man mit T-Shirt und kurzer Hose rumlaufen. Abends wirds schonmal etwas kälter mit 12 Grad. Mit einem Pullover lässt es sicher aber gut aushalten. Es wird auch immer wärmer je weiter man nach norden kommt.

Nochmal zu den Lebensmitteln:
An meinem ersten Tag in Australien hatte ich ein verzehrtes Bild von den Gemüsepreisen. In den Supermärkten ist das Obst und Gemüse schon recht teuer. Ich war noch die Preise aus dem deutschen Biomarkt gewohnt. Generell gilt aber wie überall: Es gibt immer wieder gute Angebote.

3 replies on “Roadtrip nach Airlie Beach”

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